Kultur: Adrienne Braun (adr)

„Verwandlungen“ an der Rampe basiert auf einem Text der Dichterin Anne Sexton. Ihre „Transformations“ habe Sexton eigentlich als „Handbuch für ihre Tochter“ konzipiert, erklärt Helen Schneider, „sie hat Grimms Märchen als Mittel genommen, um über Frauen in der modernen Welt zu erzählen“. Auch Helen Schneider ist – wie die meisten Kinder in den USA – mit den Märchen der Gebrüder Grimm aufgewachsen. Besonders spannend fand sie aber, „Schneewittchen“, „Rapunzel“ oder „Dornröschen“ durch das „schräge Gehirn“ von Anne Sexton neu kennenzulernen.

 

„Der Abend ist eine Hommage an Anne Sexton“, sagt Schneider. Ganz ohne Musik kommt aber auch dieses Programm nicht aus. Neben den Texten von Sexton wird Helen Schneider Lieder der „Singer/Songwriter der sechziger Jahre“ singen – von Leonard Cohen und Joni Mitchell, Bob Dylan und Simon & Garfunkel.

Schneider lebt gern in Deutschland

Projekte wie „Verwandlungen“ an der Rampe sind der Grund, warum Helen Schneider gern in Deutschland lebt. „Hier habe ich viel mehr Möglichkeiten“, erzählt sie, und die Projekte seien oft interessanter als das, was sie in den USA machen könne. Aber es gab noch andere Gründe, der Heimat den Rücken zu kehren. Als George Bush an die Regierung kam, konstatierte sie einen Stimmungswandel, den sie „psychologisch für gefährlich“ hielt. Neoliberalismus und Patriotismus breiteten sich aus – und für Schneider wurde immer deutlicher, dass sie wegwill. Mit ihrem Partner zog sie nach Frankreich aufs Land, wo sie auch Gärtnerin wurde. Dann wollte sie, die eigentlich ein echtes Stadtkind ist, aber doch zurück in den Trubel. Also ist sie nach Berlin, um „voll durchzustarten“ .

Und was ist mit den alten Hits? Manchmal singt sie sie noch, aber in neuen Versionen. „Das ist alles in mir“, sagt Schneider, „aber ich bin 59 Jahre alt, man wächst, man verändert sich“. Heute noch immer als Musikerin durch die Konzertsäle zu tingeln, wäre für sie unvorstellbar. „Ich ziehe den Hut vor den Leuten, die das machen“, sagt sie, „aber ich hatte immer noch andere Interessen“. Zum Beispiel wird sie bald wieder ein Kinderbuch schreiben.

„Musikalisches Theater

In den vergangenen Jahren hat Schneider viel „musikalisches Theater“ gemacht. Sie war am Broadway und wurde für die Rolle der Frida Kahlo als beste Musicaldarstellerin ausgezeichnet, sie hat ein Kinderbuch geschrieben und 2007 eine neue CD herausgebracht – „Like a Woman“. „Ich gehöre zu keiner Welt“, sagt Helen Schneider, „I belong to nobody.“ Genregrenzen scheren sie nicht. Eine Arbeit nimmt sie nur an, wenn sie eine Herausforderung darstellt. „Sie muss mich in die Lage bringen, etwas zu lernen“, sagt Schneider. Sie bezeichnet sich als „hard working girl“ – und man kann sich gut vorstellen, dass die zarte, freundliche Frau sehr diszipliniert sein kann.

„Verwandlungen“

„Verwandlungen“ an der Rampe basiert auf einem Text der Dichterin Anne Sexton. Ihre „Transformations“ habe Sexton eigentlich als „Handbuch für ihre Tochter“ konzipiert, erklärt Helen Schneider, „sie hat Grimms Märchen als Mittel genommen, um über Frauen in der modernen Welt zu erzählen“. Auch Helen Schneider ist – wie die meisten Kinder in den USA – mit den Märchen der Gebrüder Grimm aufgewachsen. Besonders spannend fand sie aber, „Schneewittchen“, „Rapunzel“ oder „Dornröschen“ durch das „schräge Gehirn“ von Anne Sexton neu kennenzulernen.

„Der Abend ist eine Hommage an Anne Sexton“, sagt Schneider. Ganz ohne Musik kommt aber auch dieses Programm nicht aus. Neben den Texten von Sexton wird Helen Schneider Lieder der „Singer/Songwriter der sechziger Jahre“ singen – von Leonard Cohen und Joni Mitchell, Bob Dylan und Simon & Garfunkel.

Schneider lebt gern in Deutschland

Projekte wie „Verwandlungen“ an der Rampe sind der Grund, warum Helen Schneider gern in Deutschland lebt. „Hier habe ich viel mehr Möglichkeiten“, erzählt sie, und die Projekte seien oft interessanter als das, was sie in den USA machen könne. Aber es gab noch andere Gründe, der Heimat den Rücken zu kehren. Als George Bush an die Regierung kam, konstatierte sie einen Stimmungswandel, den sie „psychologisch für gefährlich“ hielt. Neoliberalismus und Patriotismus breiteten sich aus – und für Schneider wurde immer deutlicher, dass sie wegwill. Mit ihrem Partner zog sie nach Frankreich aufs Land, wo sie auch Gärtnerin wurde. Dann wollte sie, die eigentlich ein echtes Stadtkind ist, aber doch zurück in den Trubel. Also ist sie nach Berlin, um „voll durchzustarten“ .

Und was ist mit den alten Hits? Manchmal singt sie sie noch, aber in neuen Versionen. „Das ist alles in mir“, sagt Schneider, „aber ich bin 59 Jahre alt, man wächst, man verändert sich“. Heute noch immer als Musikerin durch die Konzertsäle zu tingeln, wäre für sie unvorstellbar. „Ich ziehe den Hut vor den Leuten, die das machen“, sagt sie, „aber ich hatte immer noch andere Interessen“. Zum Beispiel wird sie bald wieder ein Kinderbuch schreiben.

Aber jetzt ist sie erst mal in Stuttgart – und das sehr gern. „In Stuttgart schätze ich die Kultur sehr“, sagt Schneider, „es gibt hier ein starkes Netz für Künstler“. In Berlin herrsche dagegen eine „schwierige Stimmung in der Kultur“, Mode und Musik florierten, „aber für die Theater ist es immer schwieriger“. Deshalb hat sie ganz ernsthaft erwogen, nach Stuttgart zu ziehen. Berlin hat dann schließlich doch gewonnen. „Alle sprechen immer nur über das Berliner Nachtleben“, sagt sie, „was mich interessiert, ist aber der Tag, die Cafékultur, die Museen und Galerien“.

Premiere Samstag, 20 Uhr