Die neue Packstation in Sillenbuch ist ständig kaputt. Das sorgt für Unmut im Stadtbezirk. Auch das Aufspielen einer neuen Software garantiert nicht, dass es künftig reibungslos läuft.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Sillenbuch - Wer weiß nicht, wie es ist, sich auf ein Päckchen zu freuen? Viele, die berufstätig sind, haben nicht die Möglichkeit, ihre Pakete zu Hause in Empfang zu nehmen. Gut, dass es Poststellen gibt. Und gut, dass es Packstationen gibt, an denen man seine Päckchen auch außerhalb der Öffnungszeiten von Postfilialen entgegennehmen kann.

 

Aber: Die neue Packstation an der Schemppstraße am Sillenbucher Markt ist häufig der Grund für großen Unmut. Sie ist seit etwas mehr als einem Jahr in Betrieb. Und offenbar ständig defekt. Der Ärger, womöglich nachts noch ein Paket abholen zu wollen und dann an einem kaputten Kartenlesegerät zu verzweifeln, dürfte nachvollziehbar sein. Zumindest für den CDU-Bezirksbeirat Philipp Kordowich. Er berichtet aus persönlicher Erfahrung, dass ihn die Packstation regelmäßig zur Weißglut bringt. „Gefühlt ist die Station jedes zweite Mal kaputt, wenn man dort etwas hinbringen oder abholen will“, sagt er.

Jedes zweite Mal kaputt

Das bestätigt auch ein Schreibwarengeschäft um die Ecke, das den Service zur Paketannahme und -abholung anbietet. „Der Frust landet bei uns“, sagt die Geschäftsführerin. Just in diesem Moment habe sie 70 bis 80 Pakete bei sich herumliegen.

Auch eine Stichprobe im Internet zeigt, dass es alles andere als gut um die Packstation steht. „Geschlossen“, steht da, wenn man die Station mit ihrer Kennnummer 121 im Internet sucht. Der Post sind Beschwerden wegen der Sillenbucher Packstation schon länger bekannt. Ein Jahr nach Inbetriebnahme, glaubt das Unternehmen, das Problem gefunden zu haben. „Der Kartenleser an diesem neuen Gerät reagiert aufgrund eines Fehlers in der Software anfällig, zum Beispiel wenn der Kartenleser vor dem Monitor bedient wird oder die Karte zu schnell entnommen wird“, sagt Hugo Gimber von der Pressestelle Süd der Deutsche-Post-DHL-Gruppe.

Gestiegene Fehlermeldungen

Tritt der Defekt auf, sei es zwar noch möglich, Sendungen über die Packstation einzuliefern und Sendungen abzuholen, für die die Kunden eine Benachrichtigungskarte erhalten haben. „Aber registrierte Kunden, die ihre Sendungen nur mit der Kundenkarte und der per SMS übermittelten TAN abholen können, kommen nicht mehr an ihre Sendungen“, schildert Gimber das Problem.

Mehrere Anläufe, die Störanfälligkeit zu vermindern, seien leider nicht erfolgreich gewesen. Aufgrund der zuletzt gestiegenen Anzahl von Fehlermeldungen habe die Post veranlasst, dass der Hersteller eine Prüfung vor Ort durchgeführt hat. Der Kartenleser sei darum kürzlich ausgetauscht worden. Seither stehe die Packstation den Kunden wieder mit allen Funktionen zur Verfügung.

Software wohl schuld

Ob das so bleibt, ist allerdings fraglich. Der Software-Fehler wurde zwar laut Hugo Gimber vom Hersteller analysiert. Weitere Fehler seien dadurch aber nicht auszuschließen. Ein Software-Update, das die Fehleranfälligkeit weiter reduzieren soll, werde voraussichtlich bis Anfang November aufgespielt.

Für den CDU-Bezirksbeirat Philipp Kordowich heißt es jetzt: erst einmal abwarten. Er hat das Problem in der letzten Sitzung des Sillenbucher Bezirksbeirats thematisiert. Offen bleibt, ob es das letzte Mal gewesen ist.