Noch fünf Tage sind es bis zum DFB-Pokalfinale zwischen dem VfB und den Bayern. Und ein Münchner Spruch jagt den nächsten. Das muss vom Brustringer eingeordnet werden. Diesmal: Rummenigges Promille-Postulat.

Stuttgart - „Wir haben in ein paar Tagen wieder ein Finale, aber ich glaube,mit 1,8 Promille haben wir trotzdem eine Chance.“ Karl-Heinz Rummenigge beim Champions-League-Bankett des FC Bayern.

 

Ein Münchner Helles hat mit einem intellektuellen Geistesblitz etwa so viel zu tun wie eine Berliner Weiße mit Weisheit: Nichts. Von beidem kriegt man nur einen schweren Kopf, jedenfalls, wenn man zu viel davon inhaliert hat. Klaren Schädels muss man nach Karl-Heinz-Rummenigges Spruch, dass man den VfB im Pokalfinale auch locker mit 1,8 Promille besiegen könne, nun aber dringend eines einordnend festhalten: Diese Ansage ist keineswegs die Abkehr von der nach dem BVB-Sieg neu eingekehrten Champions-League-Sieger-Demut – sie ist das glatte Gegenteil davon. Also die Verstärkung dieser frischen bayerischen Ergebenheit.

Ein Ausdruck früherer Münchner Allmachtsarroganz wäre es gewesen, wenn der Bayern-Vorstandsboss gesagt hätte: Wir schlagen den VfB auf jeden Fall, auch mit 17,3 Promille. Er sagte aber: 1,8 Promille (was in Bayern „Nüchternheit“ meint). Kurzum: der FCB hat Angst. Vor dem Champions-League-Sieger-Besieger VfB – und davor, sich richtig Mut anzusaufen (mit Cocktails à la White Borussian und so).