Die rund 15 000 Beschäftigten der Porsche AG erhalten für das Rekord-Geschäftsjahr 2015 eine Sonderzahlung. Angesichts des Abgas-Skandals bei VW war spekuliert worden, ob die Prämie bei der VW-Tochter Porsche ausfällt.

Stuttgart - Die rund 15 000 Beschäftigten der Porsche AG in der Region Stuttgart erhalten für das Rekord-Geschäftsjahr 2015 eine Sonderzahlung in Höhe von 8911 Euro. Das hat Betriebsratschef Uwe Hück am Mittwochmorgen auf einer Betriebsversammlung bekannt gegeben. Im Vorjahr erhielten die Beschäftigten 8600 Euro. Hück betonte, dass weder die Sonderzahlung noch die Höhe selbstverständlich seien. „Da reiben sich jetzt sicher einige erstaunt die Augen“ sagte Hück. „Aber die Belegschaft hat gut g’schafft und deshalb habe ich mich gerne vom Vorstand verhauen lassen, wenn dafür die Mannschaft dieses Jahr wieder eine intergalaktische Sonderzahlung bekommt.“ Es habe ja einige gegeben, die laut nachgedacht hätten, ob die Sonderzahlung gekürzt oder ganz gestrichen werden solle, sagte der Betriebsratschef. Das sei mit ihm aber nicht zu machen. Porsche sei eine eigenständige Marke im Konzern. Dies habe er auch dem Vorstand ganz deutlich gesagt. Es könne doch nicht sein, dass die Porsche-Mitarbeiter weniger Sonderzahlung bekommen sollen, „nur weil einige Dummheiten gemacht haben,“ stellte der Betriebsratschef klar.

 

Der frühere Porsche- und heutige VW-Konzernchef Matthias Müller hatte im Dezember einigen Wirbel aus gelöst, als er laut darüber nachdachte, dass der Bonus für die Porsche-Mitarbeiter wegen der hohen Belastungen durch den Abgas-Skandal gekürzt werden könnte. „Es ist klar, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen, auf allen Ebenen, vom Vorstand bis zum Tarif-Mitarbeiter“, sagte Müller damals in einem Interview. Dies gelte auch für die Konzerntöchter Audi und Porsche, die einen Großteil des Konzerngewinns erwirtschaften. „Wir sind alle eine Familie, das gilt in guten wie in schlechten Zeiten“, sagte Müller.

Der frühere Porsche- und heutige VW-Konzernchef Matthias Müller hatte im Dezember einigen Wirbel aus gelöst, als er laut darüber nachdachte, dass der Bonus für die Porsche-Mitarbeiter wegen der hohen Belastungen durch den Abgas-Skandal gekürzt werden könnte. „Es ist klar, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen, auf allen Ebenen, vom Vorstand bis zum Tarif-Mitarbeiter“, sagte Müller damals in einem Interview. Dies gelte auch für die Konzerntöchter Audi und Porsche, die einen Großteil des Konzerngewinns erwirtschaften. „Wir sind alle eine Familie, das gilt in guten wie in schlechten Zeiten“, sagte Müller.

Bei VW ist das Thema Prämie noch offen

Wie sich der Abgas-Skandal auf die Beschäftigten von VW auswirken wird, ist noch offen. Die Marke VW wird in der Bilanz für 2015 voraussichtlich tiefrote Zahlen ausweisen, weil sie die finanziellen Belastungen auch anderer Marken für die Folgen des Abgas-Skandals voll übernehmen soll. Damit müsste der Bonus eigentlich ausfallen. Für das Jahr 2014 gab es eine Prämie von 5900 Euro pro Kopf, für 2011 sogar eine Rekordzahlung von 7500 Euro.

Konzern-Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte im Herbst die Hoffnung auf eine Prämie gedämpft, indem er sagte: „Zehn Prozent von null ist null.“ Dies hatte jedoch offenbar einigen Unmut in der Belegschaft des Wolfsburger Autobauers ausgelöst. Vor kurzem hieß es nun in der Mitarbeiterzeitschrift „Mitbestimmen“, dass es auch ohne Gewinn einen Bonus geben soll. Konzernchef Müller und Betriebsratschef Osterloh hätten sich auf eine „Anerkennungsprämie“ für die rund 120000 Mitarbeiter im Haustarif geeinigt. Die genaue Höhe muss aber noch ausgehandelt werden.

Bei Audi erhalten die Tarifmitarbeiter in Ingolstadt und Neckarsulm für das vergangene Jahr im Schnitt 5420 Euro, bei Daimler gibt es eine Rekordprämie von 5650 Euro. Auch BMW zahlt im Jubiläumsjahr die höchste Prämie der hundertjährigen Firmengeschichte. Für einen durchschnittlichen Facharbeiter sind dies 8375 Euro.