Die Sicherheitspartnerschaft besteht in Stuttgart seit 17 Jahren. Zum dritten mal hat sie am Dienstag den Präventionspreis „Partner der Sicherheit“ verliehen.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Von einem der ranghöchsten Polizeibeamten in der Stadt erwartet man, dass er am ehesten ins Schwärmen gerät, wenn er von aufgeklärten Verbrechen spricht. Es gibt aber etwas, das macht den Polizeivizepräsidenten Norbert Walz offenbar noch glücklicher: „Ein Verbrechen, das gar nicht erst geschieht, braucht man nicht aufzuklären“, sagte er am Dienstag bei der Verleihung des Präventionspreises der Stuttgarter Sicherheitspartnerschaft. Nicht etwa, weil seine Kollegen nicht gerne ermitteln würden – sondern weil dank zahlreicher präventiver Ansätze, von denen einige vorgestellt wurden, die Stadt sicherer wird.

 

Laut Statistik sei Stuttgart auf Platz drei der Großstädte in Deutschland, sagt der Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne). Auch er betonte, wie wichtig die zahlreichen Präventionsprojekte seien, um diesen Standard zu halten: „Das kann die Polizei nicht alleine. Dafür braucht es eine wache Zivilgesellschaft.“ In einer Variation der Stuttgarter Linie, der sich die Polizei verpflichtet fühlt, fasste der Oberbürgermeister das mit den Worten: „So viel Prävention wie möglich, so viel Repression wie nötig“, zusammen.

Mehr als 100 Beteiligte zählt die Stuttgarter Sicherheitspartnerschaft. 44 Projekte werden im aktuellen Präventionsbericht vorgestellt, drei davon erhielten eine besondere Ehre. Sie wurden mit dem Präventionspreis „Partner für Sicherheit“ ausgezeichnet. der seit 2010 alle zwei Jahre ausgelobt wird.

Die Sicherheitspartnerschaft und den Präventionsbericht gibt es schon viel länger. Vor 17 Jahren wurde das Bündnis geschlossen, sagte Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU).

Die Preisträger des aktuellen Jahrgangs haben, so unterschiedlich sie doch sind, eines gemeinsam: Sie haben das Ziel, Kinder und Jugendliche stark zu machen, damit sie ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln und nicht für Ausgrenzung, Gewalt, Alkohol oder Drogen anfällig sind.

Den ersten Preis verlieh die Jury dem Projekt „Wehr Dich mit Köpfchen“. Das Gemeinschaftserlebnis Sport bietet es für Grundschulkinder der Klassen drei und vier und für Kinder mit Behinderung der Klasse fünf an. Es soll das Selbstbewusstsein der Teilnehmer fördern und gibt ihnen Empfehlungen für ein zivilcouragiertes Auftreten im Alltag.

Auf Platz zwei kam das Programm „Selbstbewusst“, für das die Organisation „Move&Do“ verantwortlich zeichnet. Sie gehört dem Sportkreis an, gearbeitet wurde mit Kindern an der Luginslandschule. Den dritten Platz belegte der Jugendtreff Camp in Feuerbach mist seinem Projekt „Kein Alk/kein Stress/mein Beat“. In Feuerbach thematisieren Pädagogen mit 14 bis 19 Jahre alten Jugendlichen die Themen Alkohol, Gewalt und Sozialkompetenz. Begleitend dazu entwickelten sie einen Rapsong.

Die Sicherheitspartnerschaft verlieh zudem Anerkennungsurkunden an eine Reihe von weiteren Projekten, die der Jury besonders aufgefallen waren.