Eine australische Grünen-Politikerin hat ihr Baby während einer Abstimmung im Senat gestillt – ein Novum in der Geschichte des Landes. Möglich macht das eine neue Regelungen für ein „familienfreundliches“ Parlament.

Sydney - In Australien hat eine Senatorin mit dem Stillen ihres Neugeborenen im Parlament Geschichte geschrieben. „Ich bin so stolz, dass meine Tochter Alia das erste Baby ist, das im Bundesparlament gestillt wird“, schrieb die Grüne Larissa Waters im Kurzbotschaftendienst Twitter. Sie fügte hinzu: „Wir brauchen mehr Frauen und Eltern im Parlament.“

 

Waters kehrte nach der Geburt ihres zweiten Kindes am Dienstag erstmals ins Oberhaus zurück und gab Alia während einer Abstimmung die Brust. Bislang waren Kinder im Parlament nicht zugelassen. Doch im vergangenen Jahr wurden in der Folge eines „Babybooms“ unter Politikern neue Regelungen für ein „familienfreundliches“ Parlament eingeführt.

Waters erinnerte daran, dass 2003 die Abgeordnete Kirstie Marshall das Parlament des Bundesstaates Victoria verlassen musste, weil sie ihr elf Tage altes Töchterchen stillte. „Manchmal ist es schwer, nicht entmutigt zu sein angesichts des Sexismus, der Frauen am Arbeitsplatz entgegenschlägt. Aber manchmal lohnt es sich zurückzublicken und zu sehen, wie weit wir gekommen sind.“