Nach dem ungefährdeten 3:0 über Celtic Glasgow in der Champions League wird der Bayern-Trainer Jupp Heynckes gelobt. Mit dem 72-Jährigen sei der Teamgeist zurück gekehrt. Doch Heynckes selbst ist nicht rundum zufrieden.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

München - Rundum zufrieden war Jupp Heynckes trotz seines erfolgreichen Europa-Comebacks beim FC Bayern nicht. „Über weite Strecken haben wir gut gespielt, nur eine Unzahl von Torchancen nicht genutzt. Wir haben dann im Gefühl des sicheren Sieges zu viel zugelassen. Das muss angesprochen und abgestellt werden“, bemängelte Heynckes nach dem 3:0 (2:0) der Münchner gegen Celtic Glasgow in der Champions League. Die Bayern sind nun mit sechs Punkten Zweiter der Gruppe B hinter dem Spitzenreiter Paris St. Germain (9 Punkte). Die Pressestimmen:

 

Kicker-Sportmagazin Dem 5:0 in der Bundesliga gegen Freiburg folgte ein 3:0 gegen Celtic Glasgow in der Champions League: Der FC Bayern ist zurück in der Spur. Die Botschaft der zweiten 90 Minuten unter Rückkehrer Jupp Heynckes war diese: Die Selbstverständlichkeit ist zurück. Und doch verriet Heynckes’ Kritik: Die Bayern sind noch lange nicht da, wo der 72-Jährige sie haben will - trotz seines Traumstarts mit zwei Siegen und 8:0 Toren.

Frankfurter Allgemeine Zeitung Jupp Heynckes und die neuen Bayern. Das Miteinander, der Teamgeist und der Spaß spielen wieder eine große Rolle beim FC Bayern seit Jupp Heynckes vor einer guten Woche das Training übernommen hat. Im Eiltempo scheint er bereits einen Teil der Baustellen behoben zu haben, die ihm sein Vorgänger Carlo Ancelotti hinterlassen hat.

Die Welt Manchmal zeigen sich nahezu alle Stärken eines Fußball-Spielers in nur einer Aktion. Das 2:0 Joshua Kimmichs gegen Celtic Glasgow Mittwochabend war so eine Aktion. Übersicht, Stellungsspiel, Gedankenschnelligkeit, Entschlossenheit, Präzision, Technik, Selbstvertrauen – all das steckte in diesem klugen Kopfball in die lange Ecke, nach Vorlage von Kingsley Coman. Jungstar Kimmich sei weiter als Lahm es zum selben Zeitpunkt war, schwärmt Bayern-Boss Rummenigge. Schon Pep Guardiola sah das Potenzial des 22-Jährigen.

Süddeutsche Zeitung Die Mannschaft nutzte das Heimspiel, um sich weiter auf den Jupp-Heynckes-Fußball einzustimmen, der Sieg war nie gefährdet. Zufrieden war Heynckes dennoch nicht immer, aber ihm geht es ja auch nicht darum, einfach noch ein paar Siege in der Gruppenphase zu sammeln. Als der Trainer zuletzt die Champions-League-Hymne gehört hatte, im Mai 2013 in London, hatte er wenig später mit dem FC Bayern den Titel gewonnen.

Bild-Zeitung Bei Jupp ist alles wie früher. Er bringt sechs Deutsche in der Startelf, drei davon treffen! Ganz nebenbei stellt der Trainer einen neuen Rekord auf: Mit 72 Jahren und 162 Tagen ist Heynckes jetzt der älteste Trainer aller Zeiten in der Champions League. Trotzdem spielen die Bayern viel frischer als unter Vorgänger Carlo Ancelotti.