Einst haben sie am „Stuttgarter Ballettwunder“ mitgewirkt, heute kümmern sie sich um den Tanz-Nachwuchs: Birgit Keil und Vladimir Klos. Dafür gab’s jetzt den Prix Hélène der Peter-Linder-Stiftung.

Stuttgart - Kleines Theater, große Bühne: Die Ballettstars Birgit Keil und Vladimir Klos sind am Sonntag im Wilhelma-Theater für Ihre Verdienste um die Tanzkunst geehrt und gefeiert worden. Birgit Keil, frühere Primaballerina und Kammertänzerin des Stuttgarter Balletts, erhielt die mit 40 000 Euro dotierte Auszeichnung Prix Helène, mit der die Peter-Linder-Stiftung herausragendes künstlerisches Schaffen würdigt. Zuletzt wurde Star-Geigerin Anne-Sophie Mutter mit dem Preis bedacht.

 

Die 73-jährige Birgit Keil, heute Professorin der Akademie des Tanzes der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim und Direktorin des Staatsballetts Karlsruhe, lebt unverändert für den Tanz. Das gilt auch für ihren Partner Vladimir Klos (71), der wie Keil einst am „Stuttgarter Ballettwunder“ unter John Cranko mitwirkte und heute ebenfalls als Professor in Mannheim unterrichtet.

„Leuchttürme der Ballettwelt“

Beide wollen ihre Erfahrung an die Jugend weiter geben. In der von ihr gegründeten privaten Tanzstiftung widmet sich Birgit Keil seit 1995 gezielt der Förderung des Tanz- und Choreografen-Nachwuchses – mit Erfolg, wie der umjubelte Auftritt ihrer Stipendiaten bei mehreren Vorstellungen am Wochenende im Wilhelma-Theater zeigte. Der Sparda Bank mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Martin Hettich ist dieses künstlerische Engagement einen Scheck über 35 000 Euro wert, den er Keil bei der Feierstunde überreichte.

Für Peter Linder und seine Stiftung sind Keil und Klos „zwei Leuchttürme der Ballettwelt“ und gleichzeitig hervorragende Pädagogen. Arm in Arm lauschten beide anschließend der launigen Laudatio des Künzelsauer Unternehmers und langjährigen Förderers der Tanzstiftung, Reinhold Würth. Er pries das Tanzpaar in Superlativen. Keil und Klos hätten Ballettgeschichte geschrieben. Sie seien „Ausnahmeerscheinungen“ und „Ausnahmemenschen“ ohne Fehl und Tadel. Die Schlussfolgerung liegt für Wüth nahe: „Ihr kommt mal direkt in den Himmel“, sagte er mit einem Lächeln. Als gesichert kann gelten: Nach soviel Lobpreis und Unterstützung schwebten die Beiden am Sonntag im siebten Himmel.