„Zimt und Zauber“ heißt das Stück, das Kinder und Jugendliche im Varieté am Pragsattel noch bis Anfang Februar auf die Bühne bringen. Es ist angelehnt an „Alice im Wunderland“. Geprobt haben die jungen Artisten im Jugendhaus Helene P. in Degerloch.

Degerloch - Die Jugendlichen laufen kreuz und quer durch den Raum. Sie schütteln sich, geben undefinierbare Laute von sich, manche springen. Alexander Geiger steht am Rand und beobachtet seine Schützlinge. „Findet langsam in eure Rolle“, ruft er. Geiger ist Theaterpädagoge und steht an diesem Abend in einem kleinen Saal im Jugendhaus Helene P.  in Degerloch. Es ist kurz vor der Premiere von „Zimt & Zauber – Alice im Varieté“ im Neubau des Varietés auf dem Pragsattel. Das Besondere: Die Schauspieler und Artisten sind zwischen zehn und 20 Jahre alt.

 

„Zimt und Zauber“ wird seit 2011 als Kooperation zwischen dem Friedrichsbau Varieté und dem Kinder- und Jugendzirkus der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft auf die Bühne gebracht. In diesem Jahr hat die Stuttgarter Volksbank das Projekt mit einer Spende in Höhe von 12 000 Euro unterstützt.

Angelehnt an „Alice im Wunderland“

Die mitwirkenden Kinder und Jugendlichen kommen von verschiedenen Zirkusschulen, beispielsweise vom Circus Circuli. Gut anderthalb Jahre üben sie schon gemeinsam am aktuellen Stück. Die Handlung ist angelehnt an die berühmte Geschichte von „Alice im Wunderland“, die Ausgestaltung und die artistischen Darbietungen allerdings haben sich die Kinder und Jugendlichen selbst ausgedacht.

„Wir haben das Stück aus Improvisationen heraus entwickelt“, sagt Geiger, der selbst als Artist und Clown arbeitet. Viele der Darsteller haben schon bei den vergangenen Aufführungen mitgewirkt. Die älteren unter den Artisten haben eine Jugendtrainerausbildung absolviert und helfen dem Betreuerteam bei den Proben im Jugendhaus Helene P. in Degerloch.

Außerdem haben die Jugendlichen während der vergangenen Monate Hilfe von echten Profis bekommen. Etwa von Absolventen der Staatlichen Artistenschule in Berlin oder von Preisträgern des Internationalen Zirkusfestivals von Monte Carlo, einer Art Weltmeisterschaft der Artistik. „Wir arbeiten hier sehr professionell, die Aufführungen haben nie etwas Laienhaftes“, sagt Thomas Schäberle, der neben Alexander Geiger mit den Kindern und Jugendlichen am Stück arbeitet. Alles, was zum Varieté gehört, wird gezeigt: Schauspiel, Artistik, Akrobatik, Clownerie, Slapstick.

Erst kurz vor knapp auf der echten Bühne

In diesem Jahr wird es besonders spannend. Durch den Umzug des Varietés auf den Pragsattel hat die Gruppe erst kurz vor der Premiere dort einen Probentermin bekommen. „Auf der echten Bühne im Saal zu stehen, ist für die Jugendlichen und Kinder noch einmal ein ganz anderes Gefühl“, sagt Mascha Hülsewig, die Pressesprecherin des Varietés. Doch müssten sich die Kleinen erst einmal an die veränderten Bedingungen gewöhnen. „Das Licht blendet anfangs, außerdem sind sie auf der Bühne im Platz beschränkt“, erzählt sie. Doch an jenem Probenabend in Degerloch, an dem die Premiere noch Zukunft und nicht Vergangenheit ist, ist man guter Dinge: „Das werden wir alles hinkriegen“, sagt Schäberle. Schließlich seien manche der Kinder und Jugendlichen alte Hasen im Varieté.

„Zimt und Zauber ist an folgenden Terminen zu sehen: am 14./21./ 28., 30. Dezember, 4./11./18./25. Januar und 1. Februar jeweils um 11 und um 14 Uhr. Weitere Informationen unter www.friedrichsbau.de.