Bei einem Projekt der Göppinger Naturfreunde für Kinder auf dem Boßler spielt auch das Nachbarland Frankreich eine Rolle.

Gruibingen - Als Au-Pair-Mädchen hat sie ihre Liebe zu Deutschland entdeckt. Nun steckt Amélie Gaimé hinter einem Projekt der Göppinger Naturfreunde, das anlässlich des deutsch-französischen Tages auf dem Boßler stattfindet. Die junge Französin hat angeregt, dass die Naturfreunde am kommenden Wochenende die acht Ortsgruppen der Umweltdetektive Neckar-Fils und andere Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren einladen, um die Flora und Fauna auf dem knapp 800 Meter hohen Berg bei Gruibingen zu entdecken und nebenbei einen Einblick in die französische Sprache und Kultur zu bekommen. Gefördert wird das Projekt vom deutsch-französischen Jugendwerk, das anlässlich des deutsch-französischen Tages in diesem Monat 130 Projekte in Frankreich und Deutschland unterstützt.

 

Französische Lieder am Lagerfeuer

Von Samstagvormittag bis Sonntagnachmittag sind Spiele in der Sprache des Nachbarlandes, aber auch französische Lieder am Lagerfeuer und natürlich Wanderungen im Wald und eine Naturrallye geboten. Übernachtet wird im Taubenschlag und im Heldenkeller des Naturfreundehauses Boßler. Dort werden die Kinder von einem ehrenamtlichen Hausdienst verköstigt. Betreut werden die kleinen Naturforscher von der Jugendreferentin der Umweltdetektive Neckar-Fils, Kathy Kirchner, und drei französischen sogenannten Teamern, darunter auch Amélie Gaimé.

Anlass für die Initiative des deutsch-französischen Jugendwerks ist die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags durch Charles de Gaulle und Konrad Adenauer am 22. Januar 1963, der den Grundstein für die deutsch-französische Freundschaft legte. Seither unterstützt diese Organisation alljährlich im Januar kreative Projekte, die die neugierig auf das Nachbarland machen sollen. Diesmal sind außer den Naturfreunden in Göppingen Schulen, Vereine, Organisationen und sogar Universitäten aus so illustren Städten wie Paris, Toulouse, Cognac, aber auch Berlin, München und Mainz dabei. Sie veranstalten Multimediaprojekte, Konzerte, Vorlesungen, Zirkus- und Theateraufführungen oder auch Ausstellungen. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr aktuelle europäische Themen, wie die Aufnahme von Flüchtlingen, die anstehenden Wahlen und der Umweltschutz.

Die Wahrnehmung wird geschult

Da der Umweltschutz das zentrale Anliegen der Naturfreunde ist, lag es nahe, sich zu beteiligen. Der Verein will Kindern einen Zugang zur Natur ermöglichen und ihre Sinneswahrnehmung schulen. „Nur was wir kennen, können wir schützen“, sagt Kathy Kirchner. Für sie liegt es deshalb auch auf der Hand, dass Menschen, die mit offenen Augen durchs Leben gehen, auch weltoffen sind und Interesse an anderen Sprachen und Kulturen haben. Der Blick auf Frankreich habe sich daher angeboten. Bei den Umweltdetektiven erlernten die Kinder soziale Kompetenz. Da sie mitentscheiden dürften, werde auch demokratisches Verhalten geschult.

Anmeldungen noch möglich

Kinder, die am Wochenende an dem Projekt der Umweltdetektive mitmachen wollen, können sich bei Kathy Kirchner unter der Telefonnummer 01 76/96 87 15 75 oder per E-Mail unter info@umweltdetektive-neckarfils.de anmelden.