Vom Etat-Kuchen will jeder etwas abhaben. Bei ihrer vergangenen Sitzung haben die Bezirksbeiräte von Birkach und Plieningen ihre Wunschliste für den städtischen Haushalt für die Jahre 2016 und 2017 aufgestellt.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Birkach/Plieningen - Birkach und Plieningen teilen sich eine Bezirksvorsteherin, ein Bezirksrathaus und einen Sitzungstermin, doch geht es um ihre Wünsche für den städtischen Haushalt, listen sie das, was sie gern finanziert hätten, separat auf. So geschehen beim Treffen der Fraktionen Anfang der Woche. Und auch, wenn es nun eine Wunschliste aus Birkach und eine aus Plieningen gibt, so finden sich darauf durchaus Vorschläge, die sich überschneiden oder gleichen.

 

Sowohl die Birkacher als auch die Plieninger wünschen sich, was sich wahrscheinlich alle Bezirksbeiräte in Stuttgart wünschen: zusätzliches Geld, damit Straßen und Gehwege geflickt werden können. Ein eher spezieller Wunsch, den die Birkacher und auch die Plieninger Fraktionen hegen und deshalb auf ihre Listen geschrieben haben, ist der nach einem Kolumbarium; dabei handelt es sich um eine Urnenwand auf dem Friedhof. Das ist eine alte Bestattungsform, die in jüngerer Zeit wieder an Popularität gewinnt.

Die Feierhalle hat oberste Priorität

Im Falle von Birkach wollen die Lokalpolitiker das Nötige mit dem Nützlichen verbinden. Den auf dem ersten Platz ihrer Prioritätenliste der Lokalpolitiker steht – mal wieder – die Feierhalle auf dem Friedhof. Dass aus der bloßen Überdachung endlich ein Unterstand mit Wetterschutz wird, ist sowohl den Fraktionen als auch den Bürgern nicht erst seit gestern ein Anliegen.

Darüber hinaus fordern die Birkacher Bezirksbeiräte, dass das Königsträßle zwischen Schönberg und Degerloch saniert wird, dass die Straßen und Gehwege im Stadtteil Schönberg gerichtet werden, dass vor dem Schreibwarengeschäft in der Birkacher Ortsmitte Parkplätze eingerichtet werden, dass die Alfred-Wais-Halle saniert wird, dass die Umgestaltung der Ortsmitte gemeinsam mit den Bürgern geplant wird und dass in diesem Zuge auch das Thema Durchgangsverkehr berücksichtigt wird. Außerdem steht auf der Birkacher Liste, dass die Fürsorgeunterkünfte an der Erisdorfer Straße abgerissen und neu gebaut werden; zudem solle Eltern unbedingt übergangsweise ein Betreuungsangebot für unter dreijährige Kinder gemacht werden – bis der Pallotti-Kindergarten von einer auf vier Gruppen erweitert ist.

Unterstützung für den Jugendrat

Für die Fraktionen in Plieningen hat der Bau einer Mensa und einer Mehrzweckhalle für Paracelsus-Gymnasium und Körschtalschule oberste Priorität. Auf der Liste steht zudem, dass für die Landwirtschaftliche Schule Räume im Bezirk gefunden werden sollen, dass das Hallenbad auch im Sommer für die Bürger geöffnet haben soll und dass die Umkleiden und Duschen saniert werden sollen, die Fraktionen unterstützen das Projekt des Jugendrats, den Bolzplatz am Hagebuttenweg zu sanieren, sie wollen, dass ein Mehrgenerationenhaus gebaut wird, sie wollen, dass der Verkehrsfluss auf dem Einbahnstraßenring verbessert wird, indem die Ampeln dort teils ausgeschaltet werden, sie wünschen sich, dass Geld für ein Kunstwerk für den Filderkunstpfad bereitgestellt wird, sie möchten, dass die Buslinie 65 zum Flughafen verlängert wird, wenn der 79er nach der Testphase nicht mehr dorthin pendeln sollte, sie wünschen sich eine Direktverbindung der Stadtbahn zur Stadtmitte über das Gleisdreieck Möhringen, eine Weiterführung des Rad- und Wanderwegs an der Körsch, einen Fahrradweg entlang der Filderhauptstraße von der Stadtteilbibliothek bis zur Garbe sowie eine ständige Messanlage für Lärm, Stickoxide und Feinstäube.

Die Haushaltsberatungen im Gemeinderat beginnen im Herbst und dauern bis zum Jahresende. Die Beschlüsse, wofür die Stadt Geld ausgibt, fallen vor Weihnachten.