Seit fast einem Monat protestieren Flüchtlinge aus dem Main-Tauber-Kreis vor dem Integrationsministerium in Stuttgart.

Stuttgart - Seit fast einem Monat protestieren Flüchtlinge aus dem Main-Tauber-Kreis vor dem Integrationsministerium in Stuttgart - und ungeachtet von Kompromissangeboten wollen sie ihre Aktion „solange wie nötig“ fortsetzen. Ein Ziel seien Arbeitserlaubnisse für alle, sagte ein Sprecher der Asylbewerber am Mittwoch. „Dann können wir unser eigenes Geld verdienen.“

 

Zudem forderte er die Möglichkeit, dass die Flüchtlinge in einem anderen Landkreis untergebracht werden. Sie kritisieren zum Beispiel die Situation in den Gemeinschaftsunterkünften in Külsheim und Bad Mergentheim. Zwischenzeitlich waren sie in Hungerstreik getreten. Am Mittwoch hatten noch 16 Flüchtlinge vor dem Ministerium gecampt.

Bei zwei Treffen zwischen Ministerium und Landratsamt hatte letzteres angekündigt, das Shop-System mit Auslaufen der Verträge mit den Ladenbetreibern zum Jahreswechsel auf Geldzahlungen umzustellen. Noch früher solle die Kleiderpauschale pro erwachsenen Asylbewerber bar ausgezahlt werden. Auch der Wechsel von sogenannten Sachleistungen zu Bargeldzahlungen war eine der Forderungen.

Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) hatte erklärt, einige der Wünsche seien Teil des neuen Flüchtlingsaufnahmegesetzes, das aber erst noch durch den Landtag muss. Andere wie Asyl für alle oder der Stopp aller Abschiebungen könnten schlicht nicht erfüllt werden.