Im April ist ein 14-jähriges Mädchen am Bahnhof Bad Friedrichshall-Jagstfeld brutal zusammengeschlagen worden. Die mutmaßlichen Täter: vier gleichaltrige Mädchen. Der Prozess beginnt jetzt vor dem Heilbronner Landgericht.

Bad Friedrichshall/Heilbronn - Weil sie angeblich frech gelacht hat, ist eine 14-jährige Schülerin am Bahnhof in Bad Friedrichshall von vier gleichaltrigen Mädchen auf brutalste Weise geschlagen, misshandelt und gedemütigt worden. Der Vorfall, der sich an einem Sonntagabend im April dieses Jahres ereignet haben soll, kommt jetzt vor das Heilbronner Landgericht. Von Montag an verhandelt die Große Jugendkammer gegen die mutmaßlichen Angreiferinnen wegen räuberischer Erpressung. Wie vom Gesetz bei Angeklagten im Jugendalter vorgeschrieben, bleibt die Öffentlichkeit allerdings ausgeschlossen.

 

Die Freundinnen mussten mitmachen

Die Angeklagten hätten ihr Opfer vorher nicht gekannt und zufällig am Bahnhof getroffen, heißt es in einer Mitteilung des Landgerichts. Die Polizei berichtete damals, die mutmaßlichen Täterinnen hätten ihr Opfer in einen nahen Wald gedrängt, geschlagen, getreten und mit einem Stock malträtiert. Ein Mädchen habe ihre Zigarette auf der Hand der 14-Jährigen ausgedrückt. Deren Freundinnen seien von den vier Angreiferinnen gezwungen wurden, sich an den Übergriffen zu beteiligen.

Das Urteil gibt es erst Ende Januar

Das Gericht hat sich für den Prozess drei Monate Zeit genommen und 30 Zeugen geladen. Dabei werden noch zwei weitere Taten zur Sprache kommen. So geht es um einen Übergriff auf eine andere Jugendliche in einem Heilbronner Parkhaus im Februar dieses Jahres. Zwei der Angeklagten sollen außerdem ein Geschäftshaus in Heilbronn besprüht haben. Der Schaden betrug 4000 Euro.