Im Prozess um den gewaltsamen Tod des Exilkroaten Stjepan Durekovic vor 33 Jahren hat das Oberlandesgericht München zwei Ex-Offiziere eines früheren jugoslawischen Geheimdienstes zu lebenslanger Haft verurteilt.

München - Das Münchener Gericht folgte damit am Mittwoch dem von der Bundesanwaltschaft gefordertem Strafmaß. Es verurteilte zwei Ex-Offiziere eines früheren jugoslawischen Geheimdienstes zu lebenslanger Haft im Prozess um den gewaltsamen Tod des Exilkroaten Stjepan Durekovic vor 33 Jahren. Die Verteidigung der 74 und 71 Jahre alten Männer hatte hingegen mangels Schuldnachweises auf Freisprüche plädiert.

 

Mindestens drei Killer

Mindestens drei Killer hatten Durekovic im Juli 1983 in einer Garage in Wolfratshausen mit Schüssen und Schlägen auf den Kopf getötet. Die beiden Angeklagten sollen den Mord in Auftrag gegeben und ihn geplant haben. Davon waren nach der 21-monatigen Beweisaufnahme die Vertreter der Nebenklage ebenso wie die Bundesanwaltschaft überzeugt. Hauptmotiv für die Liquidierung des regimekritischen Journalisten seien Aktivitäten in den letzten 15 Monaten seines Lebens gewesen.

Dass der Prozess erst so spät stattfand, liegt an internationalem Recht: Erst mit dem EU-Beitritt Kroatiens im Juli 2013 konnten europäische Haftbefehle erlassen werden, die die Auslieferung der Ex-Geheimdienstmänner ermöglichten. Allerdings verabschiedete Kroatien noch rasch ein Gesetz, das die Auslieferung zunächst verhinderte. Erst auf massiven Druck der EU lenkte die Regierung ein.