Weil er sich der Terrormiliz IS in Syrien anschließen wollte, ist ein 30-Jähriger in Stuttgart zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Er betonte, dass er nicht vorgehabt habe, Menschen zu töten.

Stuttgart - Weil er sich der Terrormiliz IS in Syrien anschließen wollte, ist ein 30-Jähriger in Stuttgart zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Außerdem ordnete das Landgericht am Mittwoch eine psychiatrische Behandlung im Maßregelvollzug an. Die Kammer sprach den zum Islam Konvertierten der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und des Verstoßes gegen das Passgesetz schuldig (Az.: 18 KLs 240 Js 76176/16).

 

Sie sah es als erwiesen an, dass er im vergangenen Sommer versucht hatte, nach Syrien zu gelangen, um sich dort beim „Islamischen Staat“ militärisch ausbilden zu lassen. Auf dem Weg dorthin war er in Ungarn festgenommen worden. Weil die Behörden ihm zuvor schon den Pass abgenommen hatten, hätte er Deutschland gar nicht verlassen dürfen.

Die Vorsitzende Richterin attestierte dem 30-Jährigen wegen einer psychischen Erkrankung eine verminderte Steuerungsfähigkeit. Er habe gewusst, was er tue, seine Reise aber nur rudimentär geplant, so dass sie nicht zum Erfolg hätte führen können. Gleichwohl müsse man davon ausgehen, dass er es wieder versuchen könnte.

Der 30-Jährige hatte die Reise weitgehend zugegeben, jedoch betont, dass er nicht vorgehabt habe, Menschen zu töten. Die Anklage hatte ein Jahr und sieben Monate Haft sowie die Unterbringung in der Psychiatrie gefordert. Die Verteidigung hatte den Vorwurf der Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat zurückgewiesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.