Im Prozess um den brutalen Kreissägen-Mord will die Mutter des Opfers mit der Angeklagten sprechen. Die 32-Jährige soll ihren Freund mit einer Kreissäge beim Sex getötet haben.

München - Im Prozess um einen brutalen Kreissägen-Mord in München sucht die Mutter des getöteten Studenten den Kontakt zu der Angeklagten. Den Wunsch zu einem Gespräch äußerte die Adoptivmutter, die in dem Aufsehen erregenden Prozess als Nebenklägerin auftritt, am Dienstag vor dem Landgericht München. Der Vorsitzende Richter Michael Höhne sagte dazu, nach Ende der Verhandlung sei ein Gespräch möglich - wenn die Angeklagte dies ebenfalls wolle. Zuvor hatte die Mutter zudem versucht, die Hand der 32 Jahre alten Angeklagten zu ergreifen, wurde aber von einem Justizbeamten daran gehindert.

 

Sie habe die Angeklagte, die gestanden hat, ihren Sohn im Dezember 2008 beim Sexspiel mit einer Kreissäge getötet zu haben, immer als „angenehm und liebenswert“ und als „liebevollen Menschen“ erlebt. „Ich habe auch keinen Hass“, sagte die Frau, die das Opfer großgezogen hatte.

So furchtbar es auch gewesen sei, vom Schicksal ihres Sohnes zu erfahren, so erleichtert sei sie auch, nun Gewissheit zu haben. Jahrelang habe sie sich Vorwürfe gemacht, sie sei schuld daran, dass ihr Sohn den Kontakt abgebrochen habe. Heute wisse sie: „Er hat sich nicht mehr gemeldet, weil er sich nicht melden wollte, sondern weil er sich nicht melden konnte.“ Erst 2016 war die Leiche des jungen Mannes im Garten der Angeklagten gefunden worden.