Die frühere Oberbürgermeisterin Pforzheims, Christel Augenstein, und die frühere Kämmerin Susanne Weishaar sind zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Die Justiz sah den Vorwurf der Untreue bewiesen.

Mannheim - Wegen riskanter Zinswetten mit Millionenverlusten für die Stadt Pforzheim hat ein Gericht die damalige Oberbürgermeisterin Christel Augenstein und die frühere Kämmerin Susanne Weishaar zu Bewährungsstrafen verurteilt. Die Justiz in Mannheim sah am Dienstag den Vorwurf der Untreue bewiesen. Sie verurteilte Ex-Oberbürgermeisterin Christel Augenstein (FDP) zu einem Jahr und acht Monaten Haft auf Bewährung und die damalige Stadtkämmerin zu zwei Jahren auf Bewährung.

 

Die Anschuldigungen beziehen sich auf Kosten, die durch riskante Finanzgeschäfte zu Lasten der Stadtkasse Pforzheim entstanden waren. 2010 zog der Gemeinderat der Stadt in Baden-Württemberg die Notbremse - am Ende stand ein Verlust von rund 58 Millionen Euro. Inzwischen ist ein großer Teil des Geldes nach Vergleichen mit den beteiligten Banken wieder in der Kasse.

Staatsanwaltschaft forderte mehr als zwei Jahre Haft

Die Staatsanwaltschaft hatte für Augenstein zwei Jahre und vier Monate Haft und für die damalige Kämmerin zwei Jahre und sechs Monate Haft gefordert. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch.