In einem Indizienprozess um eine bis heute verschwundene Frau wurde ihr Ehemann vergangene Woche wegen Totschlags verurteilt. Nun legt sein Anwalt Revision ein.

Karlsruhe - Im Prozess um eine spurlos verschwundene Frau hat der Anwalt des wegen Totschlags verurteilten Ehemannes Revision eingelegt. Das sei noch am Tag des Urteils geschehen, sagte Verteidiger Hannes Linke am Montag. Linke hatte in dem Indizienprozess auf Freispruch plädiert und bereits im Vorfeld angekündigt, dagegen vorgehen zu wollen, sollte sein Mandant verurteilt werden. Nach Zugang des schriftlichen Urteils vom Landgericht Karlsruhe werde er die Revisionsbegründung vorbereiten, sagte er. Danach müsste dann der Bundesgerichtshof (BGH) entscheiden.

 

Trotz intensiver Suche war die Leiche der im Juli 2014 verschwundenen Frau nie gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft hatte den Ehemann wegen Mordes angeklagt, war nach der Hauptverhandlung aber von dem Vorwurf abgerückt und hatte auf Totschlag plädiert. Dem folgte das Gericht und verurteilte den Mann vorletzte Woche zu neun Jahren Haft. Für ein freiwilliges Verschwinden der 34-Jährigen spreche nichts.