Der Tod des dreijährigen Alessio im Schwarzwald bleibt für das zuständige Jugendamt und das Landratsamt ohne Folgen. Die Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen ein.

Freiburg - Im Fall des zu Tode geprügelten dreijährigen Alessio im Schwarzwald gehen Verantwortliche des Jugendamtes und des zuständigen Landratsamtes straffrei aus. Eineinhalb Jahre nach dem dem gewaltsamen Tod des Jungen hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen eingestellt. Es gebe keine Hinweise auf strafrechtliches Fehlverhalten durch Mitarbeiter, Vorgesetzte oder politisch Verantwortliche, teilte die Behörde am Mittwoch in Freiburg mit.

 

Der Dreijährige war Mitte Januar 2015 in Lenzkirch im Schwarzwald zu Tode geprügelt worden. Der Stiefvater wurde für die Tat verurteilt. Das Jugendamt steht in der Kritik, weil es Warnungen ignoriert und Alessio unzureichend geschützt haben soll.

Nach dem Tod des Jungen waren bei den Ermittlern 13 Strafanzeigen von Bürgern gegen Verantwortliche bei Jugend- und Landratsamt eingegangen. Die so in Gang gesetzten Ermittlungen wurden nun beendet, der Fall gilt damit juristisch als abgeschlossen.

Alessios Stiefvater wurde im Oktober 2015 vom Landgericht Freiburg zu sechs Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Er hatte die Tat gestanden. Der für Alessio zuständige Sachbearbeiter im Jugendamt musste eine Geldstrafe in Höhe von drei Nettomonatsgehältern zahlen. Ermittlungen gegen Alessios Mutter hatte die Staatsanwaltschaft eingestellt.