Am Wochenende haben die Stuttgarter Narren ordentlich gefeiert: Bei den Prunksitzungen im SSB-Waldheim auf der Waldau und im Cannstatter Kursaal wurde feste gefeiert, viel gelacht und bis in den Morgen getanzt.

Stuttgart - Wir sind fast komplett ausverkauft“, freut sich ein Mitglied des Elferrats der Karnevalsgesellschaft Möbelwagen Stuttgart am Samstagabend im SSB-Veranstaltungszentrum auf der Waldau. Auch Sitzungspräsident Thomas Klingenberg war gut gelaunt. Aus gutem Grund: Mehr als 400 Karnevalisten und Narren aus Stuttgart und Umgebung waren zur jüngsten Prunksitzung der 1897 gegründeten Karnevalsgesellschaft gekommen, um mit ihresgleichen einen kurzweiligen Abend zu erleben.

 

Zu den Höhepunkten des Abends zählte der Auftritt Wommy Wonders als Elvira Schäufele – „das Beste, was die schwäbische Fasnet zu bieten hat“, so Klingenberg – neben den nicht minder gelungenen Gastspielen der Guggenmusiker Los Titzos aus Ditzingen, der Bietigheimer Wefzgen, die Auftritte diverser Garden oder die Gesangsdarbietungen des amtierenden Stadtprinzenpaars Prinz Hagen und Prinzessin Janine. Bei diesen stimmten die Möbler und ihre Gäste nicht nur lauthals mit ein, sondern tanzten auch ausgelassen zwischen den Stuhlreihen – während sich die Mitglieder des Elferrats auf der Bühne fröhlich im Rhythmus der Musik bewegten.

Piraten und Harlekine, Feen und Zauberer, Prinzen und Prinzessinnen aller Generationen bevölkerten nebst Vertretern verschiedener Karnevalsgesellschaft in ihren oft mit vielen Orden geschmückten Jacken den bunt dekorierten Saal des SSB-Veranstaltungszentrums, in dem Thomas Klingenberg als Sitzungspräsident das Sagen hatte. Nicht über alles war er aber informiert. So wurde auch er überrascht, als eine vereinseigene Gruppe mit einer Tanz gewordenen „Hommage an die Hausfrauen“ aufwartete und bewaffnet mit bunten Staubwedeln fröhlich die Bühne belebte.

Partystimmung im Cannstatter Kursaal

War es bei den Möblern das mehrstündige und bunte Programm, das viele Besucher auf die Waldau lockte, so war im Bad Cannstatter Kursaal bei den Küblern am Samstagabend vor allem eins angesagt: Party. Zwar kamen hier auf einer zu Beginn des Abends im Zentrum des Saals aufgebauten mobilen Bühne beim sogenannten Großen Küblerball auch vereinseigene Tanzgarden, die Guggamusigger Rommdreibr aus Rechberghausen oder das Männerballett aus Waldstetten zum Einsatz. Doch die meiste Zeit gehörte das Parkett im schmucken Bad Cannstatter Kursaal den Gästen. Sie konnten zur Musik des Hofbräuregiments ausgelassen tanzen und den Höhepunkt der fünften Jahreszeit feiern.

„Die jahrelange Erfahrung hat uns gezeigt, dass die Leute kein langes Programm erleben, sondern am liebsten selber tanzen wollen“, so Panajotis Delinasakis, Sprecher des Küblerrats. Diesem Wunsch versuche man mit der Gestaltung des Abends gerecht zu werden. Mit Erfolg, wie der bis in die frühen Morgenstunden pulsierende Kursaal bewies. Zu Spitzenzeiten vergnügten sich hier bis in den frühen Sonntagmorgen hinein mehr als 350 Gäste.