Nach sieben Monaten Funkstille will Russland die Sanktionen gegen die türkische Urlaubsbranche aufheben. Das teilten die Präsidenten Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan nach einem Telefonat mit.

Moskau/Ankara - Es war das erste telefonische Gespräch der Staatschefs nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei Ende November im Grenzgebiet zu Syrien. Zu Wochenbeginn hatte Erdogan in einem Brief an Putin sein Bedauern für den Zwischenfall geäußert. Putin sagte nun, er strebe eine Normalisierung der Beziehungen an.

 

Russische Touristen gehörten vor der Krise zu den wichtigsten Urlaubergruppen in der Türkei. Nach dem Abschuss hatte Russland Charterflüge eingestellt. Danach brachen die Besucherzahlen fast völlig ein. Im Mai ging die Zahl verglichen mit dem Vorjahresmonat dem türkischen Tourismusministerium zufolge um 91,8 Prozent zurück.

Treffen ist angedacht

Die Staatschefs wollten sich auch wieder treffen, hieß es aus dem Präsidentenamt in Ankara. Das Telefonat sei „sehr produktiv und positiv“ verlaufen. Das Gespräch fand auf russische Initiative statt.

Dem Kreml zufolge äußerte Putin bei dem Telefonat auch sein Beileid für den Anschlag auf den Atatürk-Airport in Istanbul. „Dieser Angriff zeigt, wie aktuell Aufrufe sind, gemeinsam den Terror zu bekämpfen“, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.