Am Samstag wird die Neckarvorstadt aufgehübscht: Bei einer Putzaktion soll der Dreck verschwinden, der viele Bewohner des Stadtteils stört. Noch werden freiwillige Helfer gesucht.

Bad Cannstatt - Verstopfte Kandeln, verdreckte Grünflächen und Hundekot beschäftigen die Bewohner der Neckarvorstadt notgedrungen regelmäßig vor ihren Haustüren. Seit langem ärgern sie sich darüber, nun wollen sie den unliebsamen Hinterlassenschaften von Mensch und Tier den Kampf ansagen. Am 1. April wird der Stadtteil geputzt – noch werden helfende Hände gesucht. Organisiert wird die Let’s Putz-Aktion von der Arbeitsgruppe Neckarvorstadt, die sich seit einer Bürgerversammlung im Juli vergangenen Jahres zweimal im Monat trifft, um die Probleme im Stadtteil anzupacken. Freundlicher und sauberer soll die Neckarvorstadt werden, lautet das hehre Ziel.

 

Müll und Dreck stehen ganz oben auf der Liste dessen, was die Bewohner am meisten stört, erklärt Jochen Ostertag von der Gemeinwesenarbeit Bad Cannstatt des Caritas-Verbands. „Schon in den ersten Gesprächen mit den Bewohnern wurde dies als eines der größten Probleme genannt“, erinnert er sich an die ersten Interviews, die im Rahmen des Projekts „Aufbruch ins Quartier Neckarvorstadt“ Ende 2015/Anfang 2016 geführt wurden.

Weitere Mitstreiter gesucht

Erste Verbesserungen wurden bereits erreicht, seit sich die Arbeitsgruppe Neckarvorstadt regelmäßig trifft und sich des Themas angenommen hat. „Es gab eine Ortsbegehung und ein Treffen mit der Stadtverwaltung“, berichtet Ostertags Kollegin Katharina Meier. Seither sind etwa zusätzliche Mülleimer aufgestellt worden, die städtischen Kehrmaschinen einmal mehr durch den Stadtteil gefahren und die Beleuchtung der Grünfläche bei der Mombach-Quelle ist verbessert worden, sodass sich die Anwohner dort abends und in der dunklen Jahreszeit sicherer fühlen.

Nun soll mit der Putzaktion ein weiterer Schritt gemacht werden, nicht nur was die Sauberkeit im Stadtteil angeht: „Ziel der Aktion ist auch zu zeigen, dass es eine Gruppe gibt, die etwas tut für die Neckarvorstadt“, erklärt Ostertag. Der harte Kern der Arbeitsgruppe, der bislang aus einem halben Dutzend Leuten bestehe, könne gut noch Verstärkung gebrauchen.

Treffpunkte schaffen

Obwohl die Arbeitsgruppe also noch ausbaufähig ist, ist Jochen Ostertag stolz auf das bisher Erreichte: „Die Neckarvorstadt ist ein sehr benachteiligter Stadtteil, es ist ein Erfolg, überhaupt Leute zu finden, die sich engagieren.“ Wenn es nun noch gelänge, zusätzliche Mitstreiter zu finden, stehe auch dem Vorhaben nichts mehr im Weg, die nächsten Punkte auf der To-do-Liste der Arbeitsgruppe anzugehen. Die Bewohner wünschen sich mehr Treffpunkte und Begegnungsmöglichkeiten wie etwa Stadtteilfeste. Außerdem sollen die Verkehr- und Parkplatzsituation verbessert werden.