Der Quatsch Comedy Club ist seit einem Jahr mit seiner Liveshow auch in Stuttgart zu Gast. Am Wochenende ging es in der Sparda Welt heftig zur Sache. Der Stuttgart-Aspekt kam dabei nicht zu kurz.

Stuttgart - Die Quote ist 25 zu eins: 1992 hatte der Quatsch Comedy Club im Keller des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg Premiere, vor einem Jahr gastierte die Liveshow erstmals in der Sparda-Welt am Stuttgarter Hauptbahnhof. Die liege zwar ab vom Schuss, sei aber bestens erreichbar: So erklärt der Mitveranstalter Michael Drauz von der Rosenau den Erfolg der Reihe, die jetzt in die zweite Runde ging. Acht Mal im Jahr, am letzten Wochenende des Monats, immer Freitag und Samstag, treten wechselnde Stand-up-Comedians auf. Was im Fernsehen funktioniert, das passt auch für die Bühne: Die Mischung reicht von Selbstbespiegelung a la Mittermeier über groteske Blödelei bis zur bitterbösen Deutschland-Sicht, für die ein Kollege mit Migrationshintergrund pro Show zuständig ist. Am Samstag war das Publikum im „Eventcenter“ der Sparda-Bank von Heidelberg bis Heidenheim angereist, die Region war von Hemmingen bis Bietigheim-Bissingen gut vertreten. Die Show funktioniert immer nach dem selben Prinzip: ein Moderator – als primus inter pares – präsentiert vier Komiker aus ganz Deutschland. Der Stuttgart-Aspekt kam trotzdem nicht zu kurz. Christian Schulte-Loh, der aus dem Ruhrgebiet stammt und das Publikum mit viel Direktansprache auf den Abend einstimmte, lobte den Feinstaub-Sparpreis im öffentlichen Nahverkehr: „Ich bin als Hund gefahren“. Maxi Gstettenbauer, Niederbayer mit Wohnort Köln, beschloss: „Ich nenn’ euch Stuggi“. Michael Steinke ließ die Kellerparty der 70er aufleben und den Stehblues auf „I Am Sailing“, im Chor mit dem ganzen Saal: „Come on, Stuttgart!“. Imaani Brown erklärte, warum Ministerpräsident Winfried Kretschmann so gepresst spricht – einleuchtend, aber nicht jugendfrei. Der gebürtige Iraner erzählte, er sei mit der Familie nach der Flucht aus der Heimat zunächst im Schwäbischen gelandet: „Besser als Krieg“. Und Otto Kuhnle, der den abgehalfterten Showmaster samt einer vollkommen skurrilen Zaubernummer mit Ping-Pong-Bällen gab, stammt aus Schwaben, was man auch nach 30 Jahren Berlin immer noch a bissle hört.