Die Übernahme durch McKesson sollte das Geschäft von Celesio eigentlich stützen. Im ersten Halbjahr rutschte der Pharmahändler aus Stuttgart aber erst noch einmal in die roten Zahlen.  

Die Übernahme durch McKesson sollte das Geschäft von Celesio eigentlich stützen. Im ersten Halbjahr rutschte der Pharmahändler aus Stuttgart aber erst noch einmal in die roten Zahlen.

 

Stuttgart - Die anhaltende Rabattschlacht in Deutschland und Wertberichtigungen auf die Geschäfte in Brasilien haben dem Pharmahändler Celesio im ersten Halbjahr das Ergebnis verhagelt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um 65,3 Prozent auf 70,4 Millionen Euro ein, wie Celesio am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Unterm Strich machte das Unternehmen 15,8 Millionen Euro Verlust.

Zusätzlich zu den Abschreibungen drückten Wertberichtigungen auf IT-Infrastruktur in Großbritannien und die Beratungskosten im Zusammenhang mit der Übernahme durch McKesson auf den Gewinn. Der US-Konzern hatte Celesio im ersten Quartal im zweiten Anlauf übernommen. Die Pharmahändler versprechen sich von dem Zusammenschluss vor allem Vorteile beim Einkauf. Brasilien ist außerhalb von Europa Celesios wichtigster Markt.

Das Geschäft läuft dort schon seit langem nicht rund, zusätzlich schmälert aktuell der starke Euro die Erlöse aus Südamerika. Insgesamt steigerte Celesio seine Umsätze um 1,8 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Besonders gut liefen die Geschäfte im britischen Großhandel. In Deutschland steigerte der Absatz mit teureren Produkten den Umsatz, in Frankreich kämpft Celesio dagegen mit einem schrumpfenden Markt.

Nach dem Ausstieg bei der Versandapotheke DocMorris ist Celesio dabei, sein Apotheken-Netzwerk in Europa unter dem Namen „Lloyds“ auszubauen. Das werde 2015 ein noch stärkeres Wachstum ermöglichen, hieß es. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem britischen Markt. In Deutschland, wo der Apothekenmarkt stärker reguliert ist, bietet Celesio sogenannte Kooperationsmodelle an. Für das Gesamtjahr rechnet der Pharmahändler mit einem um Sondereffekte wie die Abschreibungen in Brasilien bereinigten Ebit auf Vorjahresniveau.

Größter Unsicherheitsfaktor sei nach wie vor das Deutschlandgeschäft, heißt es im Geschäftsbericht. Nachdem sich der Rabattwettbewerb im ersten Quartal noch verschärft habe, habe es im zweiten Quartal deutliche Anzeichen für eine schrittweise Abkühlung gegeben.