2018 soll es nach langer Pause wieder eine Deutschland-Tour geben. Nach vier Etappen sollen die Pedaleure in Stuttgart ins Ziel rollen. Das befürworten dort fast alle Fraktionen – und positionieren sich in der Sache anders als OB Kuhn.

Stuttgart. - Am 26. August 2018 soll die Landeshauptstadt Zielort der letzten Etappe der Deutschland-Tour werden. Das haben am Mittwoch im Verwaltungsausschuss des Gemeinderates alle Fraktionen mit Ausnahme von SÖS/Linke-plus befürwortet. „Es wäre sinnvoller, 600 000 Euro in einen autofreien Sonntag zu investieren als in einen Dopingzirkus“, begründete SÖS-Sprecher Hannes Rockenbauch seine Absage. Allerdings kam es am Mittwoch nicht zur Abstimmung. Sportbürgermeister Martin Schairer (CDU) muss erst eine Vorlage schreiben und darin erklären, woher die Verwaltung die 600 000 Euro – laut Schairer 150 000 Euro Lizenzgebühren an den Veranstalter A.S.O., der auch die Tour de France managt, und 450 000 Euro Organisationskosten – hernimmt. Angeblich wird mindestens diese Summe frei, weil Stuttgart nicht wie erhofft 2019 den Zuschlag für das Finalspiel der Fußball-Europa-League erhalten wird.

 

Kuhn hatte bereits einschieden

OB Fritz Kuhn (Grüne) hatte das Finale der Radtour in Stuttgart bereits beerdigt, Schairer von „beträchtlichen Kosten für eine Eintagesveranstaltung“ gesprochen. Aufgeschlagen war das Thema im Wirtschaftsausschuss der Regionalversammlung, der Interesse zeigte. Die Region müsste 150 000 Euro beisteuern. CDU-Fraktionschef Alexander Kotz hatte Kuhn einen Alleingang vorgeworfen und das Thema mit einem Antrag am Mittwoch in den Ausschuss zurückgespielt. Zwischen der Ablehnung und der jetzigen Befassung habe sich eine Finanzierungsmöglichkeit ergeben, sagte Schairer verklausuliert. Offiziell beschlossen werden soll am 31. Mai.

Die Deutschland-Tour sei nicht nur als Profi-Rennen konzipiert, sie soll auch Hobbyradler ansprechen und ein Rahmenprogramm bieten, in dem für das Rad als umweltfreundlichem Verkehrsmittel geworben wird. „Wir schlagen auch einen autofreien Sonntag vor“, so Schairer.