Das Big-Air-Festival in Stuttgart ist vorbei und hat einen deutschen Sieger hervorgebracht. Für unseren Kolumnisten hat die Musik entscheidenden Einfluss.

Wir sind Big Air! So oder so ähnlich würde es wohl eine deutsche Boulevardzeitung formulieren. Und es stimmt, ein Deutscher, genauer gesagt Elias Elhardt hat den Relentless Big Air Stuttgart gewonnen. Dieser Sieg ist allerdings noch nicht gleichzustellen mit der WM oder der Wahl des neuen Papstes. Aber es wird langsam, der Contest an sich und das Drumherum wie die Brandstation (eine Art Mini-Messe mit Ständen von verschiedenen Marken beziehungsweise Läden, die sich oder ihre Produkte dort präsentieren) oder auch die Food-Corner, an der man Verpflegung jeglicher Coleur zu sich nehmen konnte, sind mit dem Contest gewachsen und müssen sich nicht verstecken.

 

Einzig die musikalische Darbietung der beiden Live-Acts war zu bemängeln. Kann es bei Mr. Santos noch die Anlage gewesen sein, war bei den Orsons alles zu spät. Ich habe zwar aus erster Hand mitbekommen, dass der Bühnentechniker nicht besonders kooperativ war, aber auch das hätte wohl an der hektischen Performance der vier Stuttgarter nichts geändert. Trotzdem war eine gewisse Fanbase zu erkennen, vielleicht bin ich auch einfach zu alt dafür, aber es hat mich doch ein wenig an eine Mischung aus den Fantastischen Vier, Fettes Brot und K.I.Z. in nett erinnert. Sei es drum, das sollte auch nur betonen, wie wichtig Musik für so einen Event ist. Längst ist es nicht mehr nur Hintergrundbeschallung, die Rider legen beispielsweise Wert drauf, während ihres Runs ihren Lieblingssong/Lieblingsinterpreten zu hören.

Die Musik macht's

Das mag Motivation oder auch einfach nur Aberglaube sein, aber es hat durchaus seine Berechtigung. Wer weiß, ob ein Elias Elhardt gewonnen hätte, wenn anstatt seines Songs "Make Way" von Birdman auf einmal eine der sogenannten "Boarder-Hymnen" gespielt worden wäre. Ich rede jetzt von Songs die zu Unrecht zweckentfremdet wurden oder vielleicht auch mit dem Hintergedanken aufgenommen wurden, dass man damit noch eine breitere Zielgruppe erreicht. Gerade bei den Guano Apes mit ihrem Hit "Lords of the Boards" drängt sich dieser Gedanke nahezu auf, vor allem wenn man sich mal das Video dazu anschaut. Andere Favoriten, die alle für sich großartige Songs sind im Gegensatz zu "Lords of the Boards"- sind dann eher themenbezogene Lieder wie "Jump" von Van Halen oder auch der Klassiker vom House of Pain "Jump around" und unzählige weitere Songs, die irgendwas mit "jump" im Titel tragen.

Das Snowboarder aber nicht nur kreativ sind wenn es um Sprünge geht, sondern auch wenn es um Musik geht, beweisen Einblicke in sogenannte Tracklists von Events, bei denen dann die Songwünsche der Rider gelistet werden. Während z.B. Elias Elhardt auf Hip Hop schwört, vertrauen andere Rider wie Tom Klocker den Rollig Stones mit "Gimme Shelter". Ist aber auch einfach ein verdammt guter Song. Wie schon gesagt, Musik spielt eben auch im Snowboarding eine große Rolle. Genauso wie hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder der Relentless Big Air Stuttgart eine große Rolle spielen wird. Ich werde dabei sein, und freue mich drauf immer wieder neue Gesichter zu treffen, da dieser Sport eben doch mehr ist als nur eine große Show und es deshalb verdient zu wachsen, auch in Stuttgart. Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Jahr. Later, euer Majde.