Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Cro ist bislang vor allem ein Internetphänomen. Seine Live-Auftritte – zuletzt vor rund zwei Monaten im franz K in Reutlingen – waren häufig ausverkauft und laute Partys, aber auch sehr kurz. Der Einladung von Thomas Gottschalk in dessen ARD-Vorabendsendung ist er bislang nicht nachgekommen. Und die Tour im Vorprogramm von Casper, einer weiteren Hoffnung des deutschsprachigen Sprechgesangs jenseits des Berliner Gangsta-Raps, hat Cro wegen der Aufnahmen zu seinem ersten Album abgesagt. Derzeit bastelt er im Keller seines Elternhauses in der Nähe von Aalen daran. Im Sommer soll es herauskommen.

 

Trotzdem musste bislang niemand auf Cro verzichten. „Easy“ wurde auf Youtube mehr als acht Millionen Mal angeklickt, der Song landete vergangene Woche an der Spitze der deutschen iTunes-Charts, dazu gibt es Mixtapes gratis im Netz. Fast noch wichtiger ist das, was über Cro geschrieben und gesprochen wurde: der Twitter-Eintrag von Kaas, der Einstieg bei „Chimperator“, der sich selbst verstärkende Hype auf Facebook.

Eine Pandamaske als Statement

Hilfreich ist sicher auch die Pandamaske. Sie wirkt ein bisschen geheimnisvoll, ein bisschen cool und auch ein bisschen lustig. Vor allem wird Cro dadurch wiedererkennbar. Als Kontrapunkt zur Totenkopfmaske von Sido und den anderen Berliner Skandalrappern symbolisiert sie auch, wo es mit dem deutschen Hip Hop hingeht: mehr Mittelschicht, gefälligere Sounds und Beats, „Easy“ statt „Arschficksong“.