Von Sand zu Rasen: Der Tennisclub Weissenhof wandelt fünf seiner 17 Freiplätze um. Der Rasen hat einen Stammbaum, der sich sehen lassen kann: Er stammt aus Wimbledon, vom All England Lawn Tennis Club.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Killesberg - Das erste Grün sprießt schon, auch jetzt, mitten im Winter: Fünf der 17 Freiplätze des TC Weissenhof sollen von Sand- zu Rasenplätzen werden. Damit erhofft sich der Verein größeres Interesse der Tennisprofis, beim Weissenhofturnier mitzuspielen: „Wir sind dann das ideale Vorbereitungsturnier auf Wimbledon“, sagt Hans-Georg Kauffeld, der stellvertretende Vorsitzende des Clubs und zuständig für den Umbau. Im Sommer haben die Arbeiten begonnen: Drei Plätze sind bereits auf Rasen umgestellt worden – als erstes waren die Plätze 12 und 13 an der Reihe, da diese als Übungsplätze, also Practice Courts, dienen sollen und darum stärker benutzt werden. „Einen halben Meter tief ist der Boden ausgehoben worden, um die Sandschicht restlos zu entfernen“, berichtet Kauffeld. Danach sind Schichten aus Schotter und Split verlegt worden, und schließlich die 25 Zentimeter starke Rasentragschicht. „Darin wird der Rasen 20 Zentimeter tief wurzeln“, erklärt Kauffeld. Und der Rasen hat einen Stammbaum, der sich sehen lassen kann: „Das Saatgut stammt aus Wimbledon, vom All England Lawn Tennis Club“, berichtet Kauffeld. Der vorgekeimte Rasen hat die vergangenen Wochen noch unter einem Wachstumsvlies verbracht.

 

Stich und McEnroe werden den Rasen einweihen

Die Vereinsleitung und die Agentur Emotion, die als Veranstalter des Weissenhofturniers fungiert und die Umgestaltung finanziert, haben sich auch Gedanken gemacht, wie die Anlage allgemein schöner gemacht werden könnte. Darum werden ein neues Beachvolleyballfeld und ein kleines Jugendhaus entstehen, und in der Gestaltung der Außenanlagen sind viele Natursteine verwendet worden. „Wir wollten den Einsatz von Beton vermeiden“, sagt Kauffeld. Natursteine sind auch für Platz 18 wichtig: Das ist der dritte Platz, auf dem bereits Gras sprießt. Er wird im Juli 2014 Austragungsort des Rasen-Premierenmatches sein: „John McEnroe und Michael Stich werden den Rasen einweihen und gegeneinander spielen“, sagt Kauffeld. Daneben entsteht eine Natursteintribüne, die für das Match mit Tischen und Stühlen bestückt wird. Nun geht es aber zunächst einmal darum, den jungfräulichen Rasen gut über den Winter zu bringen: Dafür sind bunte Absperrungen aufgebaut, damit wilde Tiere, Rehe etwa oder Füchse, die gerne über die Anlage streunen, abgehalten werden. „Unser Greenkeeper hätte am liebsten Regenwasser für den Rasen“, meint Hans-Georg Kauffeld, „deshalb überlegen wir, einen Teich anzulegen, um Regen aufzufangen.“ Im Frühjahr muss der Rasen noch gesandet, geschnitten und nachverdichtet werden, um spielbereit zu sein. Die beiden Plätze EnBW Court und Centre Court werden im Sommer 2014 ebenfalls auf Rasen umgestellt. Im Juli werden sie noch beim letzten Weissenhofturnier auf Sand benötigt – 2015 wird das Turnier zum ersten Mal als Rasenturnier gespielt.