Atemnot, starker Husten mit Auswurf und eine häufige Infektion der Atemwege – das sind die Symptome der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, kurz COPD. Medikamente helfen oft nicht mehr.

Stuttgart - Atemnot, starker Husten mit Auswurf und eine häufige Infektion der Atemwege – das sind die Symptome der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, kurz COPD. Da bei neun von zehn Patienten Rauchen die Ursache für das schwere Lungenleiden ist, wird die Krankheit im Volksmund auch als „Raucherlunge“ bezeichnet.

 

Experten schätzen, dass bundesweit etwa 6,8 Millionen Menschen von einer COPD betroffen sind. 2011 sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Deutschland 8390 Menschen an den Folgen des Leidens gestorben. Die Lungenkrankheit ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) die vierthäufigste Todesursache weltweit – mit steigender Tendenz.

„Neben dem Lungenkrebs ist die COPD das große Krankheitsbild in der Lungenheilkunde“, bestätigt Martin Hetzel, Chefarzt der Klinik für Pneumologie am Krankenhaus vom Roten Kreuz in Bad Cannstatt. Der Stuttgarter Experte informierte in der vergangenen Woche am Klinikum Angehörige und Betroffene über dieses Leiden der Lungen und der Bronchien. Eine genetische Veranlagung im Zusammenspiel mit dem Einatmen von Tabakrauch lösen nach Angaben des Lungenfacharztes bei 15 bis 20 Prozent der rauchenden Menschen chronische Entzündungen in den Atemwegen und in den empfindlichen Lungenbläschen aus.

COPD hat verschiedene Erscheinungsformen. Bei manchen Patienten sind vor allem die Bronchien betroffen. Die Erkrankten hustig ständig und sondern Schleim ab. Bei anderen ist das Lungengewebe betroffen. Sie leiden unter einem Lungenemphysem. Die sehr dünnen Wände der Lungenbläschen sind bei ihnen chronisch entzündet und lösen sich nach und nach auf. „Die Oberfläche der Lungenbläschen für die Sauerstoffaufnahme in das Blut und die Kohlendioxidabgabe in die Lungenbläschen wird dadurch geringer“, sagt Hetzel.