Den roten Planeten kannst Du mit Hilfe von 3D-Aufnahmen aus Berlin erkunden.

Künzelsau - Das Leben eines Astronauten kann ganz schön mühselig sein. Wie mühsam, das zeigt der Film „Der Marsianer“. Der Astronaut Mark Watney wird aufgrund eines Missverständnisses alleine auf dem Mars zurückgelassen. Ihm gelingt jedoch das Unwahrscheinliche: Er trotzt allen Gefahren auf dem Roten Planeten und überlebt dank seiner Erfindungsgabe. Er findet eine verschüttete Sonde, nimmt Kontakt zur Erde auf, fährt mit dem Rover 3200 Kilometer durch unwegsames Gelände und wird gerettet.

 

Die Karte, die Mark Watney für seine weite Reise durch marsianische Krater und Schluchten benutzt, kannst auch Du Dir genau ansehen. Entweder Du besuchst die Ausstellung „Das neue Bild vom Nachbarn Mars“, die bis zum 27. August in Künzelsau zu sehen ist. Dort kannst Du Dir viele 3-D-Aufnahmen vom Mars anschauen, außerdem kannst Du Dich selbst im Astronautenanzug vor einer Marslandschaft fotografieren. Oder Du schaust Dir die Aufnahmen der HRSC-Kamera an, die seit 2003 an Bord der europäischen Sonde Mars Express den Roten Planeten umkreist.

Die Aufnahmen dieser hochauflösenden Kamera sind viel genauer als alle anderen Aufnahmen, die es vom Mars gibt. Bearbeitet werden sie vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin. Dieses Institut ist führend bei der Vermessung der Planeten, vor allem aber bei der des Mars. Die Forscher dort errechnen aus den Bilddaten dreidimensionale Abbildungen der Planetenoberfläche. Genau genommen hat es Mark Watney also den Berliner Forschern zu verdanken, dass er die gerade mal schuhschachtelgroße Sonde finden kann, die den rettenden Funkkontakt ermöglicht. Dass ihre Arbeit in dem Thriller Verwendung findet, macht die Forscher stolz.

In dem Film versteckt sich aber noch ein anderer Hinweis. Regisseur Ridley Scott hat sich nämlich den deutschen Astronauten Alexander Gerst zum Vorbild für eine seiner Nebenfiguren genommen. Der Raumfahrer Alex Vogel trägt eine Nullmillimeter-Frisur wie Gerst und ist laut Steckbrief ebenfalls in Künzelsau geboren. Er schätze den Film sehr, sagte Alexander Gerst: „Aber nicht nur deshalb, weil eine der Figuren auch aus Künzelsau kommt. Es hat einfach viel Spaß gemacht, ihn anzuschauen.“