Die Körschtalschule ist seit diesem Schuljahr Gemeinschafts- und Ganztagsschule. Das sorgt für enorme Platzprobleme. Das Schulverwaltungsamt stellt nun den Auszug der benachbarten Landwirtschaftlichen Schule in Aussicht.

Plieningen - Bisher ist die Kernzeitbetreuung in diesem Schuljahr eine einzige Katastrophe“, sagt Annett Erl. Die Plieningerin hat zwei Kinder an der Körschtalschule und war bisher sehr zufrieden mit der Betreuung ihres Erst- und ihres Drittklässlers. Doch mit Beginn des neuen Schuljahres wurde alles anders, die Körschtal- zur Gemeinschafts- und Ganztagsschule – und die Raumnot damit groß. Seit September läuft deshalb eine vom Schulverwaltungsamt gesteuerte Machbarkeitsstudie, die zu Tage bringen soll, wie Abhilfe geschaffen werden kann.

 

Die Phase O hat begonnen

Vergangenen Donnerstag hat mit einer Auftaktveranstaltung in der Schule an der Paracelsusstraße die „Phase 0“ in diesem Prozess der Lösungssuche begonnen. In dieser Phase geht es dem Schulverwaltungsamt darum, die „Schulgemeinschaft zu beteiligen“, wie der Schulentwicklungsplaner Philipp Noll ausführte. Ziel davon sei es, „ein maßgeschneidertes Gebäude zu entwickeln, das bei allen Nutzerinnen und Nutzern auf breite Akzeptanz stößt, den Bedürfnissen der Schule entspricht, die Anforderungen des Schulalltags erfüllt und auch künftigen Veränderungen und Her-ausforderungen im Bildungswesen gerecht wird“, so der Schulentwicklungsplaner.

Konkret bedeutet das: Vertreter von Schülern, Eltern, Lehrern, der Schulleitung und der Evangelischen Gesellschaft (Eva), Träger der pädagogischen Angebote im Ganztagesbetrieb, schließen sich zur sogenannten Projektgruppe Bau zusammen und erarbeiten in zwei Workshops, die für Ende Oktober und Anfang Dezember anberaumt sind, wie ihr Schulgelände und die Räume künftig aussehen sollen.

Auszug der Landwirtschaftlichen Schule?

Dass das Schulverwaltungsamt in der Phase Null „anhand des pädagogischen Konzepts der Schule die Anforderungen an die Schulräume herausdestillieren“ möchte, wie Noll es ausdrückte, schien für die anwesenden Eltern eher zweitrangig. Ihnen brannte vor allem eine Frage unter den Nägeln: Wann ändert sich etwas an der für alle Beteiligten extrem schwierigen Situation? Die architektonische Schulentwicklerin Simone Aschenbrenner konnte zunächst keine großen Hoffnungen machen: „Im nächsten Jahr wird mit Sicherheit keine Mensa stehen.“ Zeitliche Angaben seien ohnehin schwierig, es sei aber von einem Planungsprozess von circa zwei Jahren auszugehen. Eine der anwesenden Mütter konstatierte: „Wenn es dumm läuft, passiert also in drei Jahren nichts“.

Ganz so verhält es sich wohl nicht, denn auch wenn der Beginn der Baumaßnahmen noch nicht absehbar ist: Eine Interimslösung ist buchstäblich in greifbare Nähe gerückt: Im Frühjahr wird der Beschluss gefällt, ob die Landwirtschaftliche Schule Hohenheim aus ihren Räumen an der Paracelsusstraße auszieht. Die Frage, ob diese Räume für ihre Schüler geeignet sind, klingt für Körschtalschulleiterin Regine Hahn wie Spott: „Für uns sind alle Räume sinnvoll.“