Was bedeutet das Wahlergebnis in den Niederlanden für die Alternative für Deutschland (AfD)? In der Bewertungen ist sich die Parteiführung nicht ganz einig.

Berlin - Die Alternative für Deutschland (AfD) sieht im Wahlausgang in den Niederlanden keinen Grund, den eigenen Kurs zu ändern. Die Parteiführung reagierte jedoch mit unterschiedlichen Aussagen auf die Wahl. Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry sagte, dass sie mehr Zustimmung für die rechtspopulistische Partei im Nachbarland erwartet hat. „Ich mache keinen Hehl daraus, dass wir der PVV und Geert Wilders ein besseres Ergebnis gewünscht hätten“, sagte die Petry der Nachrichtenagentur dpa. Wilders habe zwar die richtigen Themen angesprochen, aber vielleicht nicht den richtigen Ton getroffen.

 

Auffallend ist, dass andere Mitglieder des Bundesvorstands andere Einschätzungen vertreten. Die stellvertretende Bundesvorsitzende Beatrix von Storch hob hervor, dass die niederländische Regierungskoalition an Stimmen eingebüßt und die Islamkritiker zugelegt hätten. „Nach Brexit und Trump geht auch in Europa die Wende weiter“, sagte von Storch dieser Zeitung. Ähnlich sieht das der Bundesvize Alexander Gauland: „In Holland haben die Parteien gewonnen, die gegen die Anmaßungen Erdogans und die Veränderung des Landes durch ungebremste Masseneinwanderung klare Kante gezeigt haben“, so Gauland.

Die AfD hat in Umfragen an Zustimmung verloren

Das bewertet auch die baden-württembergische Spitzenkandidatin Alice Weidel, die dem Bundesvorstand angehört, so: „Das Votum der Niederländer ist ein klares Signal gegen Erdogan und die zügellose Einwanderungspolitik der EU.“ Die Niederlande hätten gezeigt, dass die Positionen bei den Wählern ankämen.

Die Demoskopen ermitteln für die AfD zurzeit niedrigere Umfrageergebnisse. Dies führt die AfD nicht darauf zurück, dass Rechtspopulisten in Europa insgesamt einen schwereren Stand hätten. Vielmehr gebe es „hausgemachten Problemen“, hieß es. Die Machtkämpfen in der Führung und die Diskussion über den Parteiausschluss des Thüringer AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke hätten geschadet.