Die Degerlocher Fritz-Leonhardt-Realschule klagt über Technikräume, die nicht mehr auf der Höhe der Zeit seien. Bisher wurde die Schule immer vertröstet. Nun ist die Raumnot in einem Antrag im Bezirksbeirat aufgegriffen worden.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Degerloch - Zwei Technikräume stehen den Schülern der Fritz-Leonhardt-Realschule zur Verfügung, doch wer in den Material- oder den Maschinenraum, die zu den Technikräumen gehören, möchte, muss umständlich ins Untergeschoss gehen. Und Platz ist dort auch nur begrenzt. „In der Not sind die beiden Räume damals so eingerichtet worden“, sagt Karin Grafmüller, die Rektorin der Realschule. „Man kann da nicht mehr so arbeiten, wie es notwendig ist.“

 

Grundschulen hatten Priorität

Die Situation ist seit Jahren bekannt. Bereits 2010 hat das Schulverwaltungsamt eine Planung in Auftrag gegeben, den Technikbereich zu überarbeiten. „Es gab Pläne für eine Sanierung des größeren der beiden Technikräume und einen Neubau für den zweiten Raum in entsprechender Größe und mit angegliedertem Material- und Maschinenraum“, sagt Grafmüller. Eigentlich hätten die Pläne in den Haushalt 2012/13 aufgenommen werden sollen, doch der Gemeinderat priorisierte damals die Grundschulen. Außerdem stand offen, ob die Albschule und die Filderschule einen Ganztagsbetrieb einführen, im Zuge dessen die Fritz-Leonhardt-Realschule Räumlichkeiten der Albschule zur Verfügung gestellt bekommen hätte. „Die Albschule braucht ihre Räume nun selbst. Für uns gibt es keine Möglichkeit mehr, Räume umliegender Schulen zu nutzen“, sagt Grafmüller. „Deswegen müssen die Pläne von 2010 jetzt umgesetzt werden.“

Die Realschule und der Bezirksbeirat haben einen Antrag an das Schulverwaltungsamt gestellt, die Situation zu prüfen. „Die Pläne liegen bereits vor, sie müssen nur realisiert werden“, sagt die Rektorin. Eine Variante wäre ein eingeschossiger Kubus mit neuem Technik-, Material- und Maschinenraum und Außenbereich, der mit dem bestehenden Technikraum verbunden ist. Eine andere Option wäre, das Gebäude zweigeschossig zu planen. „So hätten wir auch die Möglichkeit, die Nachmittagsbetreuung dort stattfinden zu lassen“, sagt Grafmüller. Bislang werde diese in den Klassenzimmern angeboten. Im Technikraum wären die Betreuungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten wesentlich größer. Der jetzt zu kleine Technikraum würde dann als reguläres Klassenzimmer genutzt werden.

FDP hat den Antrag gestellt

„Die Ausstattung der Technikräume entspricht nicht mehr dem Standard, die Schüler behindern sich gegenseitig, weil zumindest der eine Raum zu klein ist, der Boden ist zu rutschig und der Brandschutz ist nicht gewährleistet“, zählte Martin Kohler (FDP) in der jüngsten Bezirksbeiratssitzung auf. Seine Partei hatte in der Sitzung den Antrag auf „Räumliche Erweiterung der Fritz-Leonhardt-Realschule“ gestellt. Technik sei hier ein Kernfach. „Heutzutage müssen moderne Arbeitsplätze an den Schulen angeboten werden“, so Kohler. Die Schulen generierten den Nachwuchs in technischen und handwerklichen Berufen. Mit dem Antrag fordert die FDP eine Stellungnahme des Schulverwaltungsamts. „Die Einrichtung ist in die Jahre gekommen, es wird höchste Eisenbahn, dass man hier vorankommt“, sagte CDU-Sprecher Götz Bräuer und betonte, dass die Schülerzahlen an der Realschule weiter wachsen. „Wenn man die Schüler bei der Stange halten will, muss die Ausstattung auf dem neusten Stand sein“, ergänzte Ulrich-Michael Weiß (SPD). „Die Räumlichkeiten sind nicht länger normgerecht und dazu noch gefährlich“, sagte FDP-Sprecher Thilo Roßberg und verweist auf den mangelhaften Brandschutz im Material- und Maschinenraum im Keller der Schule.

Der Bezirksbeirat stimmte dem Antrag einstimmig zu und hofft auf eine Stellungnahme des Schulverwaltungsamts bis zur nächsten Sitzung im September.