Aus bisher ungeklärter Ursache ist am Sonntagabend ein Sportflugzeug über einem Wohngebiet in Rechberghausen abgestürzt. Der Pilot und die Co-Pilotin kamen dabei ums Leben.

Rechberghausen - Demolierte Häuser, verwüstete Gärten, weit verstreute Trümmerteile: Während im Ortszentrum von Rechberghausen (Kreis Göppingen) die Narren nach dem ersten Fasnetsumzug der Saison noch feiern, ereignet sich im ein gutes Stück entfernten Wohngebiet Sonnenberg am Sonntag gegen 16 Uhr ein dramatisches Flugzeugunglück. Beim Absturz einer Sportmaschine, die vom Flugplatz in Heubach (Ostalbkreis) zu einem Rundflug gestartet war, sterben ein 63 Jahre alter Mann und eine 49-jährige Frau. Wie die Stuttgarter Zeitung am späten Sonntagabend noch in Erfahrung bringen konnte, handelt es sich bei dem toten Mann um den Konstrukteur und Kunstflugpiloten Wolfgang Dallach, der durch seine Vorführungen auf Flugschauen weit über die Region hinaus bekannt war.

 

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei und nach den Aussagen von Anwohnern war das Flugzeug – ob es sich um einen Zwei- oder einen Viersitzer handelt, ist noch unklar – über die Felder von Birenbach her gekommen. Es verlor an Höhe und streifte ein Mehrfamilienhaus in der Oberhäuser Straße, an dem die Fassade, mehrere Fenster und der Balkon demoliert wurden. Die Maschine zog eine Schneise durch die angrenzenden Gärten, schlug im Anschluss in die Garage eines Hauses in der Albstraße ein und wurde in zwei Teile zerrissen. Das Heck blieb im Dach der Garage stecken, der zerstörte Bug landete an der Wand des Nachbarhauses.

Ewald Wegerer, einer der Anwohner, hatte es sich zusammen mit seiner Partnerin gerade gemütlich gemacht, als der Flieger einige Meter hinter ihm in seiner Garage einschlug. „Wir sind dann natürlich sofort raus, und haben versucht zu helfen. Allerdings kamen wir zu spät.“ Der Pilot und die Co-Pilotin seien aus dem Cockpit herausgeschleudert worden und bereits tot gewesen, sagt Wegerer erschüttert.

Unglücksursache wird von Experten ermittelt

Rasch waren die umgehend alarmierten Rettungskräfte vor Ort. Wegen des auslaufenden Treibstoffs und der dadurch drohenden Brandgefahr wurden zunächst einmal die umliegenden Häuser evakuiert. Es brach allerdings kein Feuer aus. Dass es unter der Bevölkerung keine Verletzten oder gar Toten gab, bezeichnete ein Feuerwehrmann als „Glück im Unglück“. Warum die Sportmaschine abgestürzt war, konnte die Polizei am Abend noch nicht sagen.

Dies würden erst die Ermittlungen der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung ergeben, deren Experten sich bereits nach Rechberghausen aufgemacht hatten. Augenzeugen berichteten allerdings, keine Motorengeräusche gehört zu haben. Ein technischer Defekt kann daher zumindest nicht ausgeschlossen werden.

Ebenfalls möglich ist, dass der Pilot bereits in der Luft das Bewusstsein verloren hatte und die Maschine deshalb nicht mehr steuern konnte. Dafür könnte auch der Umstand sprechen, dass das Flugzeug in das Wohngebiet stürzte und nicht zuvor auf freiem Feld notgelandet wurde. Der Sachschaden wurde von der Polizei vorerst auf rund 200 000 Euro geschätzt, jeweils zur Hälfte an den Gebäuden und an dem Flugzeug.