Der Übergriff vom Sonntagmorgen zeige die "enorme Gewaltbereitschaft" der rechten Szene, sagt der Polizeichef Michelfelder. Im Zusammenspiel mit Alkohol sei dies eine explosive Mischung. Man begegne dem Phänomen seit zehn Jahren mit einem großen Aufwand. Nachdem im Jahr 2000 in Waiblingen ein Asylbewerberheim angezündet worden war, richtete die Polizei die Koordinierungsstelle Rechtsextremismus (Korex) ein. Rund zehn Prozent der kriminalpolizeilichen Tätigkeit widme sich seither dem Thema. Wie Michelfelder glaubt, mit Erfolg: von 2006 bis 2010 sei die Zahl der Gewalttaten mit rechtsextremem Hintergrund von zwölf auf zwei zurückgegangen. "Wir wissen über die rechte Szene Bescheid und begegnen ihr mit null Toleranz." Auch jetzt sei man bemüht, die Tat lückenlos aufzuklären und die Verantwortlichen mit aller Härte zur Rechenschaft zu ziehen, sagt Michelfelder. "Die Sache hat bei uns zurzeit absolute Priorität."

 

Vorerst hat man die am Sonntag festgenommenen 14 verdächtigen Personen freilich wieder auf freien Fuß setzen müssen. Die eigens gegründete 16-köpfige Ermittlungsgruppe "Gartenhütte" habe eine direkte Beteiligung nicht nachweisen können. Auch wie der Brand gelegt wurde, sei noch nicht abschließend geklärt. Für Duran Tecer und seine Familie ist seit dem Wochenende nichts, wie es einmal war. "Ich werde das Grundstück wohl verkaufen", sagt der Familienvater: "Meine Kinder wollen nicht mehr hierher kommen."