Seine Stabilo-Stifte kennt jeder. Jetzt hat der Ludwigsburger Designer Ewald Winkelbauer schon wieder mit einem Stifte-System gepunktet: für seine Pica Visor Stifte erhielt er den Red Dot Designpreis in der Kategorie „Best of the Best“.

Ludwigsburg - Ein Preis für Stifte also, warum schon wieder für Stifte? Wenn die Frage aufkommt, dann sieht Ewald Winkelbauer ein bisschen aus, als würde er am liebsten stiften gehen. Der Ludwigsburger Designer geht mit wachen Augen durch die Welt. Er hat Ideen zu praktisch allen Formen von alltäglichen Gebrauchsgegenständen: Bänke, Uhren, Lampen, Küchengeräte und vieles mehr. Aber die größten Preise hat er bislang stets für seine Stifte erhalten. Kürzlich, quasi als Krönung und „eigentlich mein größter Erfolg“, hat der 63-Jährige den Red Dot Design-Preis erhalten. Für das Stifte-System Pica Visor erreichte Winkelbauer gar den Preis der Kategorie „Best of the Best“ – das kommt für Insider einer Art Design-Oscar gleich.

 

Eine Erklärung für seinen Erfolg als Stifte-Designer hat er allenfalls beiläufig parat. Auf die Frage, wie er arbeite, sagt er : „Ich denke immer noch von der Skizze her.“ Arbeiten mit moderner, computergestützter Darstellungstechnik ist nicht unbedingt sein Metier. Vielleicht weiß er deshalb als chronischer Stiftebenutzer so gut, was altmodisch-analog veranlagte Stiftebenutzer von ihren Schreibgeräten verlangen.

Museumsreif wurde Winkelbauer durch seine Entwürfen für die Marke Stabilo. Seine Marker- und Filzschreiber-Entwürfe hat wohl fast jeder schon in der Hand gehabt. So schaffte er es ins neue Ludwigsburger Museum MIK. Im Juli wird er offiziell seinen Preis bei einer großen Gala in Essen entgegen nehmen – immerhin hat sich sein Konzept unter fast 5000 Einreichungen aus 53 Ländern durchgesetzt. Zum Vergleich: bei der Winterolympiade in Sotschi nahmen rund 2800 Sportler teil. Nur 72 Entwürfe wurden beim Designpreis mit dem Titel „Best of the Best“ für „wegweisende Gestaltung“ geehrt. Das sei vergleichbar mit einer Goldmedaille, heißt es bei dem Essener Design Zentrum, das den Preis alljährlich verleiht.

„Wir haben den Stift im Team entwickelt“, erläutert Winkelbauer. Die Grundidee für einen Business-Marker auf Basis einer Art abwaschbarem Wachsmalstift stammt vom Chef des fränkischen Familienunternehmens Pica. Auch die technischen Details, etwa den Vorschub der Schreibspitze, habe das Unternehmen vorgegeben. Optik und Ergonomie seien aber „made by Winkelbauer“, sagt der 63-Jährige. Auch sein Markenzeichen – das charakteristische „Klick“ beim Öffnen und Schließen des Deckels, fehlt nicht.

Abgerundet wird das griffige System durch Halteclips für je zwei Stifte, die mit einem Magnet oder aber Klebefolie nahezu überall befestigt werden können.