Brutale Täter müssen hart verurteilt werden. Die Gesellschaft muss aber auch nach Lösungen suchen, wie man gewalttätigen Gruppierungen präventiv begegnen kann, findet StZ-Redakteur Oliver im Masche.

Regio Desk: Oliver im Masche (che)

Stuttgart - Zwei brutale Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Jugendgangs in Esslingen haben in den vergangenen Jahren in der ganzen Region Stuttgart große Betroffenheit ausgelöst. Als dort im Sommer 2009 Black Jackets über verfeindete Mitglieder der La Fraternidad herfielen, herrschte Entsetzen. Denn dabei verletzten sie einen völlig unbeteiligten Mann am Kopf so schwer, sodass er bis heute mit den Folgen leben muss. Ein weiteres Alarmsignal, das ernst genommen werden muss, ist die Attacke der Red Legion Ende 2012 auf die Black Jackets mit einem Toten.

 

Die Justiz, die Polizei und die Gesellschaft sind gefragt. Es ist richtig, dass in beiden Fällen zum Teil harte Strafen ausgesprochen worden sind. Diese dienen sicherlich nicht wenigen jungen Leuten, die mit gewaltbereiten Jugendgangs sympathisieren, als Abschreckung. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, dass die Polizei die gewaltbereiten Gruppierungen genau im Blick behält.

Keine falschen Vorbilder für die Jugend

Aber auch die Gesellschaft muss sich fragen, warum die Red Legion, Black Jackets und United Tribuns auf nicht wenige junge Männer eine so hohe Anziehungskraft ausüben. Sie genießen dort offenbar Anerkennung und ein Zusammengehörigkeitsgefühl, dass sie woanders nicht finden. Es ist daher dringend notwendig, frühzeitig mit Präventionsprojekten darauf hin zu arbeiten, dass junge Leute in solchen Gruppen keine falschen Vorbilder sehen.