Stolz verweist die Landes-CDU im Wahlprogramm auf ihre früheren Ministerpräsidenten, deren Erbe Guido Wolf antreten soll. Zwei Namen aber fehlen in der Ahnengalerie: Filbinger und Mappus. Warum wohl?

Stuttgart - Im Wahlprogramm der Landes-CDU wird der Spitzenkandidat Guido Wolf in die Tradition früherer Regierungschefs gestellt. „Die Galerie unserer baden-württembergischen Ministerpräsidenten kann sich sehen lassen“, heißt es ganz hinten, auf Seite 153. „Erfahrene Persönlichkeiten wie Gebhard Müller und Kurt Kiesinger, dynamische Macher wie Lothar Späth und Günther Oettinger oder ein Landesvater wie Erwin Teufel haben das Land in ihrer Zeit geprägt.“ Neben den richtigen Inhalten brauche eine gute Politik eben auch “die passenden Köpfe” – so wie jetzt Wolf.

 

Ausgerechnet zwei Regierungschefs aber fehlen in der Ahnengalerie: ein bei Wahlen zuletzt höchst erfolgreicher, Hans-Karl Filbinger (1968 bis 1978), und ein ziemlich erfolgloser, Stefan Mappus (2010 bis 2011). Filbinger stürzte am Ende über den Umgang mit seiner NS-Vergangenheit, Mappus wurde auch wegen seines rustikalen Regierungsstils abgewählt.

„Kein Anspruch auf Vollständigkeit“

Sind die beiden für die CDU womöglich nicht mehr vorzeigbar? Sollen sie gar dem Vergessen anheim gegeben werden? Nicht doch, widerspricht der Wahlkampfleiter Thorsten Frei. „An dieser Stelle des Regierungsprogramms wird keine enzyklopädische Auflistung der Ministerpräsidenten Baden-Württemberg gegeben, die Anspruch auf Vollständigkeit erhebt“, sagt er. „Insofern muss sie hier auch nicht erwartet werden.“