Die Agentur für Arbeit zieht sich mit seinen Dienstleistungen weiter aus den Bezirken zurück. Dies sei Plan eines veränderten Konzepts.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Die Agentur für Arbeit zieht sich mit ihren Dienstleistungen für Erwerbslose weiter aus den Stadtbezirken zurück. Nachdem bereits seit Anfang 2008 Anträge auf Arbeitslosengeld I nur noch in der Hauptstelle an der Nordbahnhofstraße abgegeben werden können, konzentriert man nun dort auch die Beratung zur Jobvermittlung, die es noch in Bad Cannstatt und in Vaihingen gegeben hat.

 

Vom 19. bis zum 23. März werden die Berater der Agentur aus den Geschäftsstellen in Vaihingen und in Bad Cannstatt umziehen. Dieser Schritt sei die Folge eines veränderten Konzepts, mit dem der Vermittlungsdienst für Erwerbslose und der Arbeitgeberservice besser verzahnt werden sollen. „Arbeitsvermittler, die etwa Arbeitssuchende aus der Gastronomie betreuen, können sich dadurch auf kurzen Wegen mit den Kollegen austauschen, die die Stellen der Arbeitgeber aus der Gastronomie gemeldet bekommen“, erklärt Agenturchef Jürgen Schwab.

Dass die Umstrukturierung davon abgesehen aber auch innerbetriebliche Gründe hat, darauf lässt eine weitere Begründung des Agenturchefs schließen. „Durch die neue Organisation werden Kapazitäten gebündelt, so dass wir wirtschaftlicher arbeiten können“, sagt Schwab.

Keine Nachteile für Kunden

Er sieht keine Nachteile für die Kunden der Agentur, zumindest für viele Erwerbslose aus Vaihingen und aus Bad Cannstatt bedeutet die Neuordnung aber weitere Wege zur Vermittlungsberatung, weil sie nun zur Hauptstelle im Norden müssen. Erwerbslose aus dem Bereich Feuerbach haben ihre Ansprechpartner schon seit geraumer Zeit in Bad Cannstatt.

Insgesamt ziehen 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Geschäftsstellen ins Haupthaus, sagte Agentursprecherin Doris Reif-Woelki. Auch in der Filiale in Bad Cannstatt wird es künftig zwar keinen Publikumsverkehr mehr geben, dort wird die Zahl der Agenturbeschäftigten aber etwa gleich bleiben, weil in den dortigen Räumen die Künstlervermittlung bleibt und das Team, welches für das Kurzarbeitergeld zuständig ist, zusammengefasst wird. Definitiv geschlossen wird die Niederlassung in Vaihingen, wo der Mietvertrag bis Ende dieses Jahres ausläuft.

Die Umstrukturierung ist eine weitere Folge der Hartz-IV-Reform. Dadurch ist die Agentur nur noch für etwa ein Drittel der Erwerbslosen zuständig, im Januar waren dies 4811. Die rund 10 900 Empfänger von Arbeitslosengeld II werden vom Jobcenter betreut, das seit diesem Jahr ganz in die Hand der Stadt übergegangen sind.