Wie organisieren Stuttgart und Leinfelden-Echterdingen in Zukunft den Verkehr: Das war das Thema des Treffpunkts nachhaltige Mobilität am Dienstag mit rund 200 Experten. Einig war man sich zumindest in einem Punkt.

Stuttgart - Dass Mobilität eine der großen Herausforderungen für Kommunen in der Region ist, weiß man nicht erst, seitdem Schadstoffalarmtage und drohende Fahrverbote in Stuttgart die Schlagzeilen bestimmen. Dennoch hat Alexandra Bading von der regionalen Wirtschaftsförderung WRS eine Dose Original Stuttgarter Luft mitgebracht – ein Souvenir aus der deutschen Stau- und Feinstaubhauptstadt. Dieser Scherzartikel war die unterhaltsame Alternative zu der düsteren Beschreibung, mit der Holger Haas den Treffpunkt Nachhaltige Mobilität am Dienstag im Haus der Architekten eröffnete.

 

Verkehrssystem an der Grenze

Nicht nur, dass die Automobilindustrie als das wirtschaftliche Rückgrat der Region vor großen Veränderung stehe, so Haas, auch „das Verkehrssystem auf Straßen und Schienen stößt schon heute an Grenzen“. Und dies vor dem Hintergrund, dass bis 2025 ein Zuwachs von 132 000 Menschen in der Region prognostiziert wird. Für sie brauche man Wohnraum, aber diese Menschen führen auch zur Arbeit und zu Orten, wo sie ihre Freizeit verbringen. Die Städte Stuttgart und Leinfelden-Echterdingen reagieren darauf mit Mobilitätskonzepten, die den rund 200 Stadt- und Verkehrsplanern und Experten aus Unternehmen und Verbänden vorgestellt wurden. Darin sind zahlreiche Maßnahmen für eine nachhaltige Mobilität von der Förderung des elektrischen Antriebs bis zu mehr ÖPNV und Radverkehr aufgelistet, deren Umsetzung allerdings Jahre in Anspruch nimmt.

Förderprogramm der Region

Der Treffpunkt, der seit 2013 veranstaltet wird, ist eine der Maßnahmen des Förderprogramms für nachhaltige Mobilität, das der Verband Region Stuttgart und die Wirtschaftsfördergesellschaft aufgelegt haben. Wurden in den Anfangsjahren vor allem E-Bike-Stationen gefördert, so liegt nun das Hauptaugenmerk des vom Regionalverband mit acht Millionen Euro ausgestatteten Programms auf der Einrichtungen von sogenannten Mobilitätspunkten. Darunter versteht man den Ausbau von Bahnhöfen, an denen auf andere Verkehrsmittel – vom Bus über Taxi bis zu Fahrrädern – umgestiegen werden kann und die zusätzlichen Service anbieten.