Jede Kommune organisiert ihre Hallen und Events anders. Manche machen im Rathaus alles selbst, die meisten haben eine eigenständige GmbH. Und das durchaus mit Erfolg.

Region Stuttgart - Die Ludwigsburger Konstruktion eines kommunalen Eigenbetriebes für Tourismus und Events ist in dieser Form einzigartig. Der Blick in andere vergleichbare Kommunen zeigt, dass diese meistens mit einer GmbH arbeiten – und damit durchaus erfolgreich sind. Allerdings gibt es fast überall unterschiedliche Strukturen für diese Aufgaben.

 

Stuttgart In der Landeshauptstadt lag die Zuständigkeit in den 90er Jahren noch beim Amt für Touristik, 1993/94 wurden die Aufgaben wegen der Internationalen Gartenausstellungen ausgegliedert. Die Stuttgarter Messe- und Kongressgesellschaft entstand als eine der ersten im Land. Bis zum Start der neuen Landesmesse auf den Fildern 2007 war sie auch für die Schleyerhalle, das Freilichtforum Killesberg und die Liederhalle zuständig. Sie wurde in das das Veranstaltungs-Unternehmen „In Stuttgart“ überführt, eine hundertprozentige Tochter der Stadt als GmbH. Sie betreibt die Hallen, organisiert den Cannstatter Wasen, das Volksfst, das Sommerfest oder den Weihnachtsmarkt. Das ist profitabel. „Wir sind seit der Gründung unserer Gesellschaft ohne Zuschüsse ausgekommen“, erklärt der Sprecher Jörg Klopfer. Im vergangenen Jahr wurden sogar 2,7 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Der Tourismus wird parallel von der Stuttgart Marketing GmbH organisiert.

Sindelfingen/Böblingen Die beiden Städten mögen sich nicht grün sein – bei Veranstaltungen arbeiten sie kooperativ in der Gesellschaft CCBS zusammen, organisiert als GmbH. Betrieben werden das Congresscentrum Böblingen, die Stadthalle Sindelfingen, der Festplatz Flugfeld und das Kreissparkassen-Forum. Parallel werden im Kulturamt Böblingen Veranstaltungen koordiniert. Der Tourismus wird über den Stadtmarketing-Verein abgewickelt. Die CCBS arbeitet unter dem Geschäftsführer Georg Sommer effizient: Die beiden Städte mussten 2015 nur 1,2 Millionen Euro zuschießen, geplant ist eine „Schwarze Null“ unter einer Million. „Wir nutzen Synergien bei Technik und Einkauf“, erklärt Sommer. Zudem organisiere man profitable Veranstaltungen und Events wie das KSK-Forum oder das Flugplatzfest, was Einnahmen generiere. Das Public Viewing zur Fuball-WM hat per App beworben und durch Eintrittspreise Geld verdient.

Weitere Kommunen Mancherorts wird alles noch klasissch vom Kulturamt organisiert. Wie in Herrenberg, dort gibt es weder eine GmbH noch einen Eigenbetrieb. Das Kulturfestival Sommerfarben wird mit einer externen Agentur auf die Beine gestellt. Auch in Göppingen ist das Thema Kultur-Fachbereich angesiedelt. In Schorndorf wird die Stadthalle von der Baugesellschaft Stadtbau GmbH betrieben, die großen Feste organisiert die Stadt in Kooperation mit Vereinen und Agenturen. In Fellbach gibt es ein zumindest ähnliches Modell wie in Ludwigsburg: Eine GmbH betreibt die Hallen – wobei der Tourismus bei der Schwabenlandhalle angegliedert ist. In Esslingen existieren es je eine GmbH für Veranstaltungen und für Tourismus.