Der VfB Stuttgart will ein besseres Verhältnis zu den Mitgliedern, und er will die Profiabteilung ausgliedern. Insgesamt elf Regionalversammlungen sieht der Entwicklungsprozess vor.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Stuttgart - Am Montagabend hat sich der VfB Stuttgart auf den Weg gemacht – mit dem Ziel, sich eine moderne Struktur zu geben. In der Soccer Lounge der Mercedes-Benz-Arena fand die erste von insgesamt elf Regionalversammlungen statt, zu der 400 Vereinsmitglieder kamen. Basis der Auftaktveranstaltung ist eine Situationsanalyse gewesen, die mit Hilfe einer Umfrage unter rund 4000 Mitgliedern erstellt wurde – nach dem Motto: wo stehen wir, und wo wollen wir hin?

 

Dem Verein schwebt am Ende eines Entwicklungsprozesses die Ausgliederung der Profiabteilung vor, die bei der nächsten Hauptversammlung im Sommer beschlossen werden könnte. Dazu bedarf es einer Dreiviertelmehrheit unter den anwesenden Mitgliedern.

Mithalten mit dem Königsweg

Der VfB sucht also den Königsweg, um in der Bundesliga weiter mithalten zu können und kann sich ein Modell vorstellen, das dem Club mit Hilfe von Investoren neue Geldquellen erschließt. „Es ist ein ergebnisoffener Prozess“, betonte der VfB-Projektleiter Rainer Mutschler aber. Außerdem verweist der VfB darauf, dass es eine solche Aktion unter Einbeziehung der Mitglieder in der Fußball-Bundesliga noch nicht gegeben habe.

Den Abend nutzten die Mitglieder, um Antworten zu bekommen, die durch die Umfrage bereits im Raum standen. Wie will der VfB das durch die sportliche Dauerkrise verloren gegangene Vertrauen zurückgewinnen. „Durch mehr Transparenz und Veranstaltungen wie diese“, sagte dazu der Präsident Bernd Wahler. Genauso beschäftigte das aktive Publikum die Sorge, dass mit einer Ausgliederung die Seele des VfB verkauft und die Mitglieder entmündigt werden würden. Das Mitbestimmungsrecht sei auch im Falle einer Ausgliederung gewährleistet, versprach Bernd Wahler.

Neue Struktur im Workshop erarbeiten

Der VfB darf nach einer Ausgliederung und dem anvisierten Verkauf von 24,8 Prozent der Anteile an Investoren (Daimler steht schon bereit) mit etwa 80 Millionen Euro rechnen. Diese Einmaleinnahme soll den Haushalt entlasten, in die Jugendarbeit und in den Profikader fließen.

Nach den Regionalversammlungen sollen dann am 28. Februar in einem Workshop die Erkenntnisse gebündelt und gemeinsam mit den Mitgliedern zu einer neuen Clubstruktur verarbeitet werden.