Die deutschen Hersteller von Freizeitmobilen haben sich auf der CMT in guter Laune präsentiert. Im vergangenen Jahr hat die Branche einen Rekordumsatz eingefahren.

Stuttgart - In Halle 1 auf der Reisemesse Caravan Motor Touristik (CMT) in Stuttgart herrscht reger Betrieb an den Ständen der Wohnwagen- und Reisemobilhersteller. Entsprechend gut ist die Stimmung in diesem Wirtschaftszweig, wie eine Umfrage des Branchenverbands CIVD ergeben hat. „Wir haben bei der diesjährigen Befragung deutlich mehr positive Rückmeldungen erhalten als im vergangenen Jahr“, sagte Verbandsgeschäftsführer Hans-Karl Sternberg bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse. Die Mehrheit der Mitglieder, so Sternberg, gehe offensichtlich davon aus, dass sich der deutsche Markt weiterhin positiv entwickeln werde, dass die europäischen Exportmärkte die Talsohle durchschritten haben und nun langsam wieder anziehen werden.

 

Die Zuversicht speist sich wohl auch daraus, dass das Jahr 2014 besser als erwartet gelaufen ist. Die deutsche Caravaningbranche erwirtschaftete nach Angaben des Verbands einen Rekordumsatz von 6,62 Milliarden Euro. Das war ein Plus von rund zehn Prozent. Der Löwenanteil davon, so der Verband, war dem Neuwagengeschäft zu verdanken. Im Mittelpunkt stehen hier Reisemobile. Schon seit 2007 werden in Deutschland mehr Reisemobile zugelassen als Wohnwagen, europaweit haben die Reisemobile die Caravans erst vor einigen Jahren überholt. Auch die Märkte für gebrauchte Freizeitfahrzeuge und Zubehör haben sich im vergangenen Jahr von ihrer starken Seite gezeigt und Bestwerte erreicht, wie der Verband berichtet.

Wachstumsmotor war 2014 das Inlandsgeschäft, sagte Verbandspräsident Hermann Pfaff, der im Hauptberuf in der Erwin Hymer-Gruppe für die Entwicklung neuer Märkte zuständig ist. In Europa stagnierte dagegen das Geschäft mit Freizeitfahrzeugen. Deutschland ist mit fast 43 000 Neuzulassungen (plus 3,6 Prozent) auch der größte Markt für Wohnmobile und Caravans, gefolgt (mit deutlichem Abstand) von Großbritannien, wo die Neuzulassungen stagnierten und Frankreich, wo es ein Minus gab. Auch in den Niederlanden und in Italien schrumpfte der Markt.

Wie zu hören ist, gönnen sich immer mehr Bundesbürger ein Wohnmobil, weil sie nicht so recht wissen, wie sie anderweitig angesichts ultraniedriger Zinsen ihr Geld anlegen sollen. Wie eine zur CMT vorgelegte Studie zeigt, verdienen Caravan- ebenso wie Reisemobilbesitzer gut. Die meisten leben im Eigenheim mit eigenem Stellplatz für das Freizeitmobil. Sowohl bei den Caravan- als auch bei den Reisemobil-Besitzern überwiegen ältere Männer. Reisemobilisten sind nach dieser Studie im Schnitt mit rund 61 Jahren noch etwas älter als Caravaner mit fast 58 Jahren.

Baden-Württemberg ist ein Schwerpunkt der Branche in Deutschland. Die Erwin Hymer-Gruppe in Bad Waldsee ist in diesem Wirtschaftszweig europäischer Marktführer. Zu dieser Unternehmensgruppe gehören neben der Kernmarke Hymer die Marken Bürstner, Carado, Eriba, Dethleffs, LMC, Niessmann+Bischoff sowie das italienische Unternehmen Laika.