Die Böblinger Band White Daze startet diesen Freitag mit ihrer neuen Platte das mindestens weltweite Bluesrock-Revival. Und wir haben ein ganz neues Stuttgarter Trio aufgetan, das ein erstes, sehr stilsicheres Stück Popmusik veröffentlicht hat - natürlich mit Maske.
Stuttgart - Wir haben wieder neue Releases für unsere Leser gesammelt und fangen hier mit dem ersten Schwung an. Zum Vorfreuen: bald kommt noch was zu Schmutzki und Tristan Rêverb. Zum Beginn des Wochenendes liefern wir dafür ausschließlich Musik von Bands, die diesen Freitag spielen oder aber demnächst und dafür zum ersten Mal.
White Daze - Revelation (EP)
Es gab schon länger kein Blues-Revival mehr. Das letzte Mal war mit The White Stripes und Black Keys, und vielleicht vor zwei, drei Jahren noch das Thema Wüstenblues. Es wäre jetzt vermessen zu sagen, dass von Stuttgart aus eine Nu-Blues-Welle losgetreten würde. Aber wenn, dann wären White Daze aus Böblingen ziemlich weit oben mit dabei. Die sind irgendwo da zu verorten, wo historisch Blues- und Hardrock beschlossen haben, getrennte Wege zu gehen.
Deren EP "Revelation" pendelt irgendwo zwischen Led Zeppelin, Cream, ZZ Top und Blues-Granden, wie man sie bis heute regelmäßig zum Beispiel im Lab erleben kann. Der Beat geht straight durch, die Hammond schimmert und das Wah-Wah heult ordentlich rum. Zum Abschluss gibt's mit Revelation noch einen Song, der nicht nur wegen des weit nach rechts gedrehten Echo-Pods klingt wie weiland Limp Bizkits The-Who-Cover "Behind Blue Eyes". Und an Lenny Kravitz denkt man auch ab und an.
Das ist alles von Fabian Meisriemler sehr schön aufgenommen / gemixt und wurde von Denis Blackham gemastert, der nicht nur ein schönes Mastering, sondern auch eine Hendrix-Referenz mit einbringt. Wenn man ein Haar in der Suppe suchen will, wirft man der Band vor, neben einem frischen Sound doch sehr auf klassische Blues- und Hardrockstrukturen zu setzen. Ein hörenswerter Auftakt ist die EP natürlich trotzdem, und just diesen Freitag kann man sich auch gleich vom Livepotenzial von White Daze überzeugen - da ist Release-Party im Keller Klub.
Aust - We Are Aust
Einzelne Songs besprechen wir hier eher ausnahmsweise, aber das, was die drei Stuttgarter alias Aust vorgelegt haben, ist schon sehr vielversprechend. Und das nicht nur, weil die Newcomer so vorbildhaft mit Masken posieren.
Der elegische, schön hinproduzierte, minimal triphoppige Pop wäre auf dem Melt-Festival und Konsorten definitiv konkurrenzfähig. Dazu gibt's schöne Samples und sogar einen Livetermin: die Band ist fürs Sound-of-the-Forest-Festival in Beerfelden (Odenwald) gebucht.
Das passt ja zum Video:
Flowers in Syrup - Gravity Attraction
In diesem Format haben wir ja schon ein Herz für neue Musikvideos. Flowers in Syrup haben jetzt eines vorgelegt. Die Emergenza-Abräumer machen es natürlich nicht unter Drohnenflügen und nebelverhangener Landschaft. Der Song startet ebenfalls leicht nebelverhangen und steigert sich dann zu einer klassischen Alternative-Rock-Nummer, die definitiv als Teaser für diverse Festivalauftritte taugt.
Im Danziger Stüble, wo die Gruppe diesen Freitagabend auftritt, wird der Druck dieses Titels auf engem Raum eingezwängt - was sich gewiss noch ein gutes Stück intensiver anfühlt.
Also, klick:
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