Nach 21 Jahren ist Darmstadt 98 durch einen 4:2-Sieg im Relegationsspiel gegen Arminia Bielefeld wieder in die 2. Bundesliga aufgestiegen. "Es gibt einen Fußballgott", ist sich Darmstadts Coach Dirk Schuster sicher.

Nach 21 Jahren ist Darmstadt 98 durch einen 4:2-Sieg im Relegationsspiel gegen Arminia Bielefeld wieder in die 2. Bundesliga aufgestiegen. "Es gibt einen Fußballgott", ist sich Darmstadts Coach Dirk Schuster sicher.

 

Bielefeld - Dank Elton da Costa hat Darmstadt 98 das kleine Fußball-Wunder bei Arminia Bielefeld geschafft und ist nach 21 Jahren wieder in die 2. Bundesliga zurückgekehrt. Erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit der Verlängerung gelang ihm der entscheidende Treffer zum 4:2 (3:1, 1:0).

Damit machten die Hessen das 1:3 aus dem Relegations-Hinspiel drei Tage zuvor wett. Dominik Stroh-Engel (23. Minute), Hanno Behrens (51.) und Jerome Gondorf (79.) trafen für den Dritten der 3. Liga in der regulären Spielzeit. Felix Burmeister (53.) erzielte das zwischenzeitliche 1:2 für die Arminia, Kacper Przybylko (110.) gelang das 2:3 und ließ die Fans der Ostwestfalen in der Verlängerung schon auf den Klassenverbleib hoffen - vergeblich. "Wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass Darmstadt uns physisch überlegen war", analysierte Bielefelds Trainer Norbert Meier.

"Es gibt einen Fußballgott, der uns belohnt hat für den Aufwand, den wir betrieben haben", sagte Darmstadts Coach Dirk Schuster im WDR. "Was die Mannschaft gezeigt hat, macht mich unglaublich stolz."

Darmstadt war 1993 aus der 2. Liga abgestiegen, bis in die Viertklassigkeit gerutscht und stand in dieser Zeit auch vor der Insolvenz. Während die Hessen nun mit Mehreinnahmen von rund fünf Millionen Euro planen können, brechen für die Bielefelder nach nur einem Jahr Zweitklassigkeit in der 3. Liga wieder schwere Zeiten an. Vor allem der Schuldenberg von 25 Millionen Euro wiegt schwer.

Darmstadts Coach Schuster hatte vor Spielbeginn erklärt, dass das "Wunder noch möglich ist". Entsprechend suchten die Gäste von Beginn an ihre Chance und setzten voll auf Angriff. Marco Sailer hatte bereits früh die erste große Möglichkeit (7.). Mit einer Direktabnahme aus 16 Metern nutzte Stroh-Engel die nächste Chance. Der Stürmer war schon in der abgelaufenen Saison der 3. Liga mit 27 Treffern Torschützenkönig geworden.

Bielefeld wirkte wie erstarrt. Bereits nach 17 Minuten musste Christian Müller, Schütze des 1:0 im Hinspiel, angeschlagen raus. Nur beim Torschuss von Philipp Riese war die Arminia in der ersten Halbzeit gefährlich.

Die zweite Hälfte begann mit einem weiteren Schock, als Behrens nach einer Ecke per Direktabnahme traf. Danach ging Bielefeld energischer zu Werke und kam durch das Kopfball-Tor von Burmeister zum Anschlusstreffer. Es entwickelte sich in der Folge ein offener Schlagabtausch. Durch den Treffer von Gondorf aus 16 Metern ging das packende Spiel in die Verlängerung. Dort wurde erst Przybylko zum umjubelten Helden für Bielefeld - bevor da Costa die Gästefans jubeln ließ und die Arminia in tiefe Trauer stürzte.