Die Qualität des Weins wird gut, auch wenn die Trockenheit den Reben zugesetzt habe, heißt es vonseiten des Weinbauverbands. Dieser hat das Strümpfelbacher Weingut Marc Idler jetzt mit dem Jungwinzerpreis ausgezeichnet.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Rems-Murr-Kreis - Das Strümpfelbacher Weingut Marcel Idler hat am Montag den Jungwinzerpreis in der Kategorie Neustart erhalten. Laut dem Weinbauverband Württemberg, der den Preis ausgelobt hatte, hat der Winzer Marcel Idler mit einem 2013er Riesling trocken Vom Bunten Mergel den stärksten Wein im Wettbewerb präsentiert. Zudem zeigte sich die Jury von der Gründungsgeschichte des Weinguts beeindruckt: Der 27-jährige Idler hatte schon als Jugendlicher Weinberge gepachtet und die Remstalkellerei beliefert. Der Preis in der Kategorie Kooperation ging an die Gruppe Vinharmonie aus Neckarsulm: Der Nachwuchs von fünf Selbstvermarkter-Betrieben hat sich für zwei Cuvées vom Neckarsulmer Scheuerberg zusammengetan.

 

Auf der traditionellen Herbstpressekonferenz des Weinbauverbandes wagte der Weinbaupräsident Hermann Hohl schon mal eine erste Prognose: Er rechnet mit einem Jahrgang von guter Qualität. Besonders die Wärme liebenden Rotweinsorten hätten von der Hitze in diesem Sommer profitiert. Der Lemberger etwa hat in der vergangenen Woche ein sehr hohes Mostgewicht von mehr als 90 Grad Oechsle erreicht. Gleichzeitig, so Hohl, habe die Trockenheit aber auch Probleme bereitet: „Infolge der Wasserknappheit rechnen wir mit Mengeneinbußen von rund 15 Prozent gegenüber einem Vollherbst.“ Was nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass die Winzer dennoch mit einer Erntemenge rechnen, die über dem fünfjährigen Durchschnitt liegt.

Im kommenden Jahr stehen für die baden-württembergischen Winzer einige Neuerungen an. Zwar darf Wein auch weiterhin nur auf Flächen angebaut werden, für die entsprechende Pflanzrechte bestehen – eine EU-Regel, die eine Überproduktion an Wein verhindern soll. Nach einer Vorgabe aus Brüssel darf jedoch vom 1. Januar an jeder Betrieb seine Rebfläche im Verlauf der kommenden zwei Jahre um 0,3 Prozent erweitern. „Das gibt unseren Betrieben Planungssicherheit, ermöglicht ihnen aber langfristig auch, ihre Flächen moderat zu erweitern“, meinte der Agrarminister des Landes, Alexander Bonde. Die Landesregierung hat zudem ihre Förderung der Steillagen von 350 auf 900 Euro pro Hektar erhöht – das ist der höchste von der EU erlaubte Satz.

Der Agrarminister sieht indes eine große Herausforderung auf die hiesigen Weinbauern zukommen: den Klimawandel. „Ich habe den Bund aufgefordert, eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage für landwirtschaftliche Betriebe einzuführen“, sagte er. Nur so könnten die Landwirte in guten Jahren Vorsorge für extreme Wetterlagen treffen.