Als erster Kreis in Baden-Württemberg schließt der Rems-Murr-Kreis mögliche Datenlücken bei jungen alleinreisenden Flüchtlingen. Bei den knapp 300 im Kreis lebenden jungen Flüchtlingen werden fehlende Daten nacherfasst.

Waiblingen - Der Rems-Murr-Kreis bei Stuttgart schließt von Mittwoch (11.30 Uhr) an als erster Kreis im Südwesten mögliche Datenlücken bei jungen alleinreisenden Flüchtlingen. Gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Aalen und den Landeskriminalamt werden bei den knapp 300 im Kreis lebenden jungen Flüchtlingen fehlende Daten nacherfasst. Ältere Asylbewerber werden bei der Einreise systematisch erkennungsdienstlich behandelt. Für die jugendlichen Flüchtlinge sind die Jugendämter der Kreise zuständig.

 

Die sollen nun Daten an das Landeskriminalamt (LKA) liefern: Namen, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit und Wohnanschrift werden ebenso registriert wie Fingerabdrücke. Zum Jahresende hatten die Kommunen im Land 8200 jugendliche Asylbewerber gemeldet, darunter etliche noch nicht erkennungsdienstlich erfasste. Das LKA prüft dann, ob unter ihnen Straftäter sind oder Menschen mit mehreren Identitäten.

Für Schlagzeilen hatte der Fall Hussein K. gesorgt: Er war 2015 ohne Papiere nach Deutschland gekommen und hatte angegeben, 17 Jahre alt zu sein. Inzwischen steht er unter Mordverdacht. Zwei Altersgutachten kommen zu dem Schluss, dass er zur Tatzeit älter als 22 Jahre war.