Am Montag tritt der neue Kreistag in der Schorndorfer Barbarfa-Künkelin-Halle zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Neu dabei sind vier Kreisräte der AfD. Größte Fraktion bleibt mit deutlichem Abstand die CDU.

Schorndorf - Es wird nicht nur viele neue Gesichter geben, wenn am Montag der Ende Mai gewählte neue Kreistag in der Schorndorfer Barbara-Künkelin-Halle zur konstituierenden Sitzung zusammentritt. Auch die Konstellation im bisher von fünf Fraktionen und drei Einzelkämpfern gebildeten Gremium hat sich etwas verändert. Zum Fraktionsstatus im Parlament reicht es dabei für die neu im Kreistag vertretene Alternative für Deutschland (AfD) allerdings nicht. Dafür sind laut der Geschäftsordnung des Kreistags mindestens sieben Kreistagsmitglieder notwendig.

 

Für die vier AfD-Kreisräte, die im Kreisparlament Platz nehmen werden, bleibt nur der Status als Gruppe. Diese ist zum Beispiel nicht im Ältestenrat vertreten und hat auch keinen Anspruch auf die jährlichen Fraktionsmittel für Geschäftsausgaben in Höhe von 990 Euro. Die Gruppensprecherin der AfD wird die Aspacherin Gisela Medeck.

Von zuvor 15 auf nunmehr nur noch zehn Mitglieder zusammengeschrumpft ist im Gremium der kommenden fünf Jahre die FDP, deren Stimmenanteil bei der Wahl am 25. Mai von einst 17,5 auf 11,5 Prozent abgestürzt ist. Der Vorsitzender der jetzt kleinsten Fraktion im Kreistag bleibt der Fellbacher Ulrich Lenk, der dieses Amt bereits seit zehn Jahren inne hat. Neu im Fraktionsvorstand ist als Beisitzerin für Öffentlichkeitsarbeit Julia Goll (Waiblingen). Auch in verringerter Fraktionsstärke wollten die Liberalen „künftig die Kreisverwaltung konstruktiv-kritisch begleiten“, sagt Lenk – „ohne ideologische Scheuklappen“.

Die Grünen haben um zwei Fraktionsmitglieder zugelegt und verfügen über ein Dutzend Sitze, von denen die Hälfte von Frauen belegt wird. Die Fraktionsvorsitzende bleibt die Schorndorferin Christel Brodersen. Die Grünen freuen sich über je einen dritten Sitz in den beschließenden Ausschüssen des Kreistages.

Mit 15 Kreisräten sind die Freien Wähler im insgesamt 88 Kreisräte starken Kreisparlament vertreten und haben damit ein Fraktionsmitglied mehr als zuvor. Allerdings ist ihr bisheriger Fraktionsvorsitzender nicht mehr mit von der Partie. Der ehemalige Kaisersbacher Schultes Bodo Kern hat den Sprung ins Gremium nicht mehr geschafft. Im Amt als Fraktionschef beerbt ihn der Winterbacher Bürgermeister Albrecht Ulrich. „Die Kreistagsfraktion der Freien Wähler wird alles daran setzen, diesem Wählervotum gerecht zu werden“, sagt der neue Chef der nun dritten Kraft im Kreistag.

Zwei Sitze weniger als zuvor hat die SPD mit ihren neuerdings 16 Fraktionsmitgliedern. Damit bleibt sie, wenn auch knapp, die zweitstärkste Fraktion. Der Vorsitzende ist weiterhin der Rudersberger Rathauschef Martin Kaufmann, der die Sozialdemokraten auch zusammen mit Klaus Riedel (Waiblingen) im Ältestenrat vertritt.

Die stärkste Fraktion im Kreistag ist und bleibt die CDU. Nach deutlichen Sitzverlusten nach der Wahl vor fünf Jahren haben die Christdemokraten jetzt wieder um einen Sitz auf 28 Fraktionsmitglieder zugelegt. Ihr Fraktionsvorsitzender, der Althüttener Bürgermeister Reinhold Szcuka, kündigt an, dass die Christdemokraten mit „Spaß und Mut für die anstehenden und nicht einfach zu bewältigenden Sachthemen“ in die neue Amtsperiode gehen.

Komplettiert wird das 88-köpfige Gremium beim Start am Montag durch die Linke. Sie konnte ihre Sitze auf zwei verdoppeln. Dazu kommt ein Einzelkämpfer der ÖDP. Die Republikaner sind nicht mehr im Rems-Murr-Kreistag vertreten.