Kommen und Gehen im Waiblinger Landratsamt: Die Jugendamtsleiterin Angelika Stock sagt Adieu, Michael Kretschmar wird Landratsstellvertreter.

Waiblingen - Zum 1. August wird im Landratsamt des Rems-Murr-Kreises Michael Kretschmar sein neues Amt als Stellvertreter des Landrats Richard Sigel antreten. Der 41-jährige Ministerialrat ist der Nachfolger des am 30. Dezember vergangenen Jahres überraschend verstorbenen Bernd Friedrich. Die Ernennung des Ministerialrats zum Ersten Landesbeamten im Rems-Murr-Landratsamt hat jetzt Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl mitgeteilt. Der Erste Landesbeamte ist gemäß der Landkreisordnung in Baden-Württemberg Stellvertreter des Landrates und Leiter der staatlichen Verwaltung, für die das Landratsamt im Rahmen seiner Doppelfunktion als Kreis- und staatliche Behörde – als sogenannte untere Verwaltungsbehörde – zuständig ist. Der Erste Landesbeamte, so ist dort festgeschrieben, wird von der Landesregierung im Benehmen mit dem Landrat ernannt.

 

Innenminister Thomas Strobl: „Optimale Voraussetzungen für die Aufgabe“

Er sei mit dem Landrat Richard Sigel der Auffassung dass „Herr Kretschmar aufgrund seiner Persönlichkeit und seiner Verwaltungserfahrung in verschiedenen Bereichen der Landesverwaltung optimale Voraussetzungen für die Aufgabe mitbringt“, schreibt der Innenminister in der Pressemitteilung zur Personalie im Rems-Murr-Kreis. Der Jurist Kretschmar hat seine berufliche Laufbahn in der Landesverwaltung 2004 beim damaligen Landesamt für Flurneuordnung begonnen. Im Zuge der Verwaltungsreform wechselte er ins Regierungspräsidium und wurde dort 2007 Sachgebietsleiter für Bauen und Umwelt sowie Leiter der Fachgruppe Naturschutz beim Landratsamt Heilbronn. 2009 wechselte er zum Ministerium für Ländlichen Raum und wurde dort 2012 stellvertretender Chef im Personalreferat, bevor er 2016 Leiter der Stabsstelle Steuerung und Koordination von EU-Maßnahmen wurde.

Er freue sich auf seine neue Aufgabe, lässt der künftige Landratsvize selbst mitteilen. Und der Rems-Murr-Landrat Sigel begrüßt die Berufung des erfahrenen Verwaltungsmannes: Der Vater zweier Kinder bringe mit seinem bisherigen vielseitigen Aufgabenspektrum alles mit, was man für eine solche Stelle brauche.

Die Jugendamtsleiterin geht nach Frankfurt

Neuen Herausforderungen wird sich derweil Angelika Stock stellen. Vier Jahre lang war sie in der Kreisbehörde die Leiterin des Jugendamtes. Zum 1. September wird sie Leiterin des Eigenbetriebs Kommunale Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der Stadt Frankfurt am Main. Landrat Sigel hat die 54-Jährige, die bereits zum Monatsende ausscheidet, in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses offiziell verabschiedet und gleichzeitig auch noch ihren bisherigen Stellvertreter Wilfried Hägele in den Ruhestand entlassen.

„Noch steckt das Jugendamt mitten in der Umsetzung der Organisationsuntersuchung“, sagte Sigel. „Der Wechsel der Amtsleiterin und der Eintritt in den Ruhestand des Stellvertreters sind zu diesem Zeitpunkt natürlich eine Herausforderung für das Jugendamt.“ Die in Angriff genommene Neuausrichtung des Amtes bleibe weiter eine große Aufgabe. „Deshalb haben wir schnell klare Verhältnisse geschaffen und die kommissarische Amtsleitung an Holger Gläss übertragen.“ Das Ziel sei, den mit der Organisationsuntersuchung eingeschlagenen Weg erfolgreich fortzusetzen, bevor über die endgültige Besetzung der Amtsleitung entschieden werde.