Der Waiblinger Oberbürgermeister weist den Vorwurf aus der Nachbarkommune Korb zurück, dass die Stadt einen Alleingang in Sachen Windenergie plant.

Korb/Remshalden - Windkraft erzeugt bestenfalls Energie. Bei einigen Vertretern des Korber Gemeinderats hat das Thema jüngst eher einen Sturm der Empörung verursacht. Denn zwar dreht derzeit im Rems-Murr-Kreis lediglich ein einsames Windrad bei Welzheim seine Runden, doch das soll sich in Zukunft ändern. Die Stadt Waiblingen hatte deshalb bereits im Sommer vergangenen Jahres ein Ingenieurbüro beauftragt, herauszufinden, welche Flächen auf der Waiblinger Gemarkung grundsätzlich für den Bau von Windkraftanlagen in Betracht kommen könnten.

 

Mitte Dezember hat der Oberbürgermeister Andreas Hesky die Potenzialanalyse in einer öffentlichen Sitzung des Gemeinderats vorgestellt. Das Ergebnis der Untersuchung: ein geeigneter Standort wäre ein etwa 233 Hektar großes Gebiet im Waiblinger Stadtwald. Das Gelände, das sich auf einem Höhenrücken vom Kleinheppacher Kopf bei Korb-Steinreinach in östlicher Richtung bis kurz vor Remshalden-Buoch erstreckt, hat indes eine Besonderheit: Es liegt inselgleich in fremdem Terrain, weitgehend außerhalb der Sicht der Waiblinger, aber direkt vor der Nase mehrerer Nachbarkommunen. Deren Vertretern waren die Ergebnisse der Untersuchung im Dezember, einen Tag vor der Gemeinderatssitzung, vorgestellt worden.

Diese Tatsache führte Andreas Hesky am Montagabend bei einem Besuch im Korber Gemeinderat als Beweis dafür ins Feld, dass ihm eine „intensive, frühzeitige, offene interkommunale Abstimmung am Herzen liegt“. Waiblingen habe keinen Alleingang in Sachen Windkraft im Sinn, betonte Hesky im Hinblick auf die Befürchtungen mancher Gemeinderäte: „Es gibt kein Windhundverfahren bei der Windkraft. Wir planen nichts an Ihnen vorbei.“